Das per 30.9.2014 endende Geschäftsjahr 2013/2014 endete für den Versorger EVN mit einem Riesenverlust - 299 Mio. Euro, hauptsächlich durch einen milden Winter und hohen Abschreibungen verursacht, wurden in den Sand gesetzt, wobei die Probleme der EVN hauptsächlich in Bulgarien, Mazedonien, Russland, Deutschland und Österreich lagen. Also eigentlich überall, wo man tätig ist. Trotzdem schüttete man jüngst eine Dividende von 42 Cent/Aktie aus.
Das Seuchenjahr 2013/2014 ließ aber zumindest darauf hoffen, dass es 2014/2015 nicht so dick kommt - darauf deutet auch schon das 1. Quartal 2014/2015 hin (1.10-31.12.14), dessen Zahlen nunmehr präsentiert wurden:
Der Umsatz konnte um 8,7% auf 599,9 Mio. Euro gesteigert werden, wofür hauptsächlich neue erneuerbare Energieträger sowie die Inbetriebnahme des Kraftwerks Duisburg-Walsum verantwortlich waren.
Das EBIT verbesserte sich im 1. Quartal des neuen Geschäftsjahres um 32,3% auf 121,2 Mio. Euro und das Konzernergebnis stieg gar um 66,1% auf 73,1 Mio. Euro an. Durch Verkäufe wurde auch die Nettoverschuldung von 1,62 Mrd. Euro auf 1,35 Mrd. Euro gedrückt.
Negativ auf die Zahlen wirkte sich wiederum eine sehr warme erste Winterhälfte aus (das sollte sich aber in der 2. Winterhälfte im Vergleich ändern - die ersten Monate 2014 waren extrem warm), mit sinkenden Großhandelspreisen (die per 1.10.2015 mit einer Strompreissenkung auch an Endkunden zum Teil weitergegeben wurden) kämpft derzeit die gesamte Strombranche.
Für 2014/2015 gibt man sich aber vorsichtig optimistisch (trotz noch einiger Risken in Bulgarien, Deutschland oder Russland) und strebt ein Ergebnis über dem Jahr 2012/2013 an, als man 114,7 Mio. Gewinn einfahren konnte.
Auch für die EVN wäre es wohl ratsam, sich wieder auf den Heimatmarkt zu konzentrieren - wie auch der Verbund hat die EVN mit den Auslandsengagements bisweilen kein großes Glück.
Mit zuletzt 10,33 Euro pro Aktie scheint das Papier sehr fair bewertet und hat wohl sogar noch einiges Potenzial nach oben.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Februar 2015