Während internationale Börsen 2014 von Rekord zu Rekord eilten, war die Wiener Börse im Sog der Ukraine-Krise ob der hohen Bankengewichtung mies unterwegs und verlor via Leitindex ATX im Jahresverlauf 15 Prozent.
Nach nunmehr fast 2 Monaten im Jahr 2015 ist dieses Vorjahresminus schon fast wieder aufgeholt.
Von den 20 Aktien im ATX20 lagen per Donnerstag immerhin 19 Aktien gegenüber dem 30.10.2014 im Plus. Einzig die Aktie von Schoeller-Bleckmann lag mit -1,10% noch knapp im Minus - kein Wunder, angesichts der aktuell sehr niedrigen Rohölpreise (welche zuletzt aber schon wieder anzogen).
Klar auf der Siegerseite hingegen Feuerfesthersteller RHI, der schon fast 40% gegenüber dem Jahresstart zugelegt hat und in den letzten Jahren regelmäßig unter den besten bzw. schlechtesten Aktien gelegen ist. Eine sehr volatile Aktie, deren Ergebnisse 2014 aber erfreulich waren.
Platz 2 hält aktuell die Immofinanz, bei der ein Einstieg von CA Immo (gleichfalls im ATX) und O1 (Russland) in Aussicht steht, was die Kurse der davor eher schwachen Aktie hochzog. Auch bei der nächsten Immobilienfirma ist ein neuer Großaktionär in Sicht - Conwert wird derzeit von der Deutschen Wohnen umworben, die mit Conwert-Hauptaktionär Haselsteiner schon einen Deal am Laufen hat. Platz 3 geht somit bisweilen an Conwert.
Auch bei Zumtobel und Wienerberger sind (trotz mittelprächtiger bis bescheidener Zahlen) die Aktienpreise um über 20 Prozent angezogen und sogar die Vorjahreskatastrophe Erste Bank Group (siehe Jahresbericht) zog mit einem Plus von bisher über 20% den ATX nach oben.
In Summe hat sich der ATX seit Jahresbeginn um fast 15% erhöht (aktuell ist heute eine Seitwärtsbewegung zu beobachten) - Nachholbedarf des kleinen Marktes Wien ist ohnehin schon länger evident. Ob Risiko mit Bankaktien oder ob mit Dividendenwerten (Post, Versicherungen) - die Einstiegskurse locken noch immer.
Bei 2.474 Punkten liegt der ATX gerade, 2.500 wurden schon fast gestreift. Vor genau einem Jahr lag man allerdings noch knapp über 2.600 Punkten und die Höchstkurse bei 5.000 Punkten sind wohl noch viele Jahre außer Reichweite. Beachten Sie bei dieser Betrachtung aber auch, dass im ATX Dividenden nicht berücksichtigt werden - im Gegensatz zu vielen anderen Indizes ist der ATX kein Performance-Index, der Deutsche DAX hingegen schon. Wiewohl der DAX natürlich in den letzten Jahren den ATX deutlich abgehängt hat: Nicht Äpfel mit Birnen vergleichen!
Ad hoc-Meldung - Februar 2015