Wiewohl sich einige Lichtblicke am Konjunkturhimmel zeigen - die Arbeitslosigkeit in Österreich wird 2015 wohl weiter steigen. Auch wenn man im Februar 2015 in absoluten Zahlen saisonbedingt den Höhepunkt erreicht hat - im direkten Monatsvergleich mit den Zahlen aus 2014 wird es in den nächsten Monaten ziemlich sicher weiterhin höhere Arbeitslosenzahlen zu beklagen geben.
Da hilft auch die seitens Sozialminister Hundstorfer derzeit gerne zitierte Rekordbeschäftigung von 3,463 unselbständig Beschäftigten nichts - der Zuwachs ist hier größtenteils auf Teilzeitjobs zurückzuführen, Vollzeitjobs stagnieren schon länger.
397.589 Personen sind lt. AMS per Ende Februar 2015 arbeitslos, ein fettes Plus von 11,4% zum vorigen Jahr. Schulungen nehmen ob des Sparstifts (und dem Erkennen der Sinnlosigkeit so mancher Schulung) deutlich ab - ein Minus von 18,4% auf 68.637 Schulungsteilnehmern wurde veröffentlicht.
Rechnet man (seriöserweise) Arbeitslose und Schulungsteilnehmer zusammen, resultieren daraus 466.226 Arbeitslosen - 5,8% mehr, als noch Ende Februar 2014. Ein kleiner Hoffnungsschimmer: Die Zunahme ist hier nur noch einstellig, bei halbwegs brauchbarer Konjunktur scheint für 2015 noch zumindest eine Null möglich.
4,9% Arbeitslosenrate nach EUROSTAT sind natürlich noch immer ein feiner Wert im EU-Vergleich - der positive Titel "Arbeitsloseneuropameister" ist aber nicht mehr so schnell in Sicht.
Ausländer sind von der prekären Situation am Arbeitsmarkt besonders stark betroffen, um 20,5% stieg hier die Arbeitslosenzahl. Ältere Beschäftigte finden auch sehr schwer Arbeitsplätze: +14,6% wurden im Segment "Ältere" gemeldet. Auch Behinderte werden derzeit selten in Betrieben aufgenommen: +15,4%.
Schwierige Branchen: Handel (+11,6%), Gesundheits- und Sozialwesen (+11,5%) und Leiharbeiter (+14%).
In Wien stieg die Arbeitslosenanzahl gar um 20,4% im Jahresvergleich an, das ist aber auch auf die starke Kürzung bei den Schulungen zurückzuführen. Auch Salzburg (+12,4%) und Oberösterreich (+10,9%) entwickelten sich hier besonders negativ.
Ad hoc-Meldung - März 2015