Es ist schon faszinierend bis unglaublich, wie fraudulös der ehemalige Vorstand der Hypo Alpe Adria seinerzeit agiert hat und wie naiv, ahnungslos und zum Schaden der Gemeinschaft die Politik (von ÖVP, FPÖ, SPÖ bis zum BZÖ) in den letzten Jahren agiert hat: Das Finanzloch der Hypo-Alpe-Adria, besser gesagt der HETA Asset Resulution AG, die den Abbau der Hypo-Alpe-Adria zu betreiben hat, ist schon wieder gewachsen: Aktuell um bis zu 7,6 Milliarden Euro.
Vom Bankgeschäft dürften die Herren um Wolfgang Kulterer (ehemaliger Hypo-Boss, aktuell in Haft) und der Jörg-Haider-Buberl-Partie jedenfalls sehr wenig verstanden haben und auch die Arbeit einiger Gutachter und Wirtschaftsprüfer ist schwer in Frage zu stellen - das zeigen die noch immer größeren werden Kreditausfälle und Wertberichtigungen, die dieser Tage der Republik das nächste Loch ins Säckl reißen und Finanzminister Hans Jörg Schelling dazu bewogen haben, für die Heta ein über einjähriges Moratorium (Stillhalteabkommen, Zahlungsaufschub) zu verhängen: Die Abwicklungsgesellschaft Heta wird sozusagen abgewickelt, aber (noch) nicht in Konkurs geschickt.
Schelling macht also das, wovor man sich in den letzten Jahren noch gefürchtet hat - er versucht, den Schaden für die Steuerzahler geringer zu halten, pfeift auf den Ruf und zieht endlich die Notbremse der in den Abgrund rasenden Hypo-Alpe-Adria-Heta.
Leider viel zu spät: Schon Finanzminister Pröll & Co. wurden anlässlich der Verstaatlichung wohl von Profis aus Bayern durch den trüben Kakao gezogen - wiewohl auch die wohl kaum geahnt haben, WIE groß das Finanzdebakel werden könnte. Nach Prölls Abgang wurde seitens Finanzministerin Maria Fekter jahrelang gar nichts gemacht (außer Finanzlöcher gestopft) - Danke, Mizzi. Spindeleggers Intermezzo ergab dann wenigstens die Gründung der HETA.
Hätte man nach 1-2 Jahren (als der Höhepunkt der Finanzkrise überschritten war) schon die HETA gegründet, wäre der finanzielle Schaden für die Steuerzahler wohl deutlich geringer ausgefallen - nunmehr werden wohl viele Prozesse darüber entscheiden, wieviele Milliarden wir noch für diese Scheißbank (sorry für den Ausdruck, aber der ist wohl mehr als angebracht) löhnen müssen. Ist der europäische Finanzmarkt heute ob des HETA-Moratoriums zusammengebrochen? Nein - im Gegenteil, die Wiener Börse ist sogar im Plus und Banken- und Versicherungswerte legen zu...
Dass Schelling nun auch die Gläubiger (Bayern, Banken, Versicherungen etc.) der Hypo in die Pflicht nehmen möchte, ist nur gut und recht - diese haben nämlich von der Verstaatlichung nur profitiert und haben auch schon fleißig Erträge aus den diversen Darlehen lukriert. Wer einem solchen Unternehmen (welches im Nu von einer Regionalbank zum Balkanriesen aufstieg) Geld gibt, sollte kaufmännische Vorsicht walten lassen. Wiewohl es dann wohl auch indirekt einige Kunden dieser Banken, Versicherungen etc. trifft - das ist zu verschmerzen.
Auch das Land Kärnten (das noch unglaubliche 10,5 Milliarden Euro an Haftungen offen hat) sollte man nicht ungeschoren davonkommen lassen - wer solche Wahnsinnigen wählt (die solche Haftungen unterschreiben), soll auch blechen. Leider trifft das auch viele Unschuldige - aber die Tiroler oder die Wiener sind wohl an den Kärnten-Schulden deutlich weniger schuld...
Alsdenn, Herr Peter Kaiser (LH von Kärnten, SPÖ) - her mit der Marie! Die 500 Mio. aus dem "Kärnter Zukunftsfonds" (ein Werk von Jörg Haider anlässlich des Hypo-Verkaufs an die Bayern LB) müssen (abzüglich schon geleisteter Beiträge) ruckzuck ins allgemeine Börserl wandern - diesen Schandlohn hat sich Kärnten nicht verdient! Dafür rettet die Republik ja immerhin die Kärnter vor der Pleite!
Das Tripple A der internationalen Ratingagenturen für Österreich ist wohl für längere Zeit dahin - aber das hat sich Österreich ohnehin schon lange nicht mehr verdient.
Die Hypo Alpe Adria bzw. die HETA wird uns sowieso noch einige Jahre begleiten - die News werden sich im aktuellen Jahr (Untersuchungsausschuss!) aber besonders häufen. Man darf schon sehr gespannt sein, was Schelling & Co. für die Steuerzahler "rausholen" (vermeiden) können. Guter Mann, scheint es.
Und was hat Griechenland (siehe Überschrift) damit zu tun? Ganz einfach: Der (ehemalige) Sumpf in Kärnten ähnelt der aktuellen (bzw. ehemaligen) Griechenland-Misere absolut - korrupte und schwache Politiker bzw. Banker haben das dumme Wahlvolk lange Jahre verarscht - und nun darf die Allgemeinheit (EU bzw. der Steuerzahler) zahlen.
Apropos Griechenland: Da darf man spätestens zur Jahresmitte auch (zumindest) mit einem Haircut rechnen - die Geldmarie würde darauf wetten.
Ad hoc-Meldung - März 2015