Der Schuldige ist schnell ausgemacht: Es war das Wetter. Ein feuchter Sommer und ein wenig sonniger Herbst sind keine guten Verbündeten in Sachen Weinernte - die Traubenfäule hat 2014 in Österreich für kräftige Ernteausfälle bei den hiesigen Weinbauern gesorgt.
Mit einem Ertrag von 2,0 Mio. Hektoliter lag die Weinernte lt. Statistik Austria im Jahr 2014 um satte 16% tiefer als noch 2013. Man muss aber nicht weit zurückblicken, um auf ähnlich schwache Jahr zu kommen: 2010 wurden etwa nur 1,7 Mio. HL geerntet. Das Rekordtief stammt übrigens aus 1985, als man mit 1,1 Mio. HL die bisher geringste Menge Trauben von Weinstöcken schnitt.
Beim Rotwein gab es gar Einbußen von 29 Prozent, Weißwein reduzierte sich um 9% gegenüber dem Jahr davor.
Produktionskaiser in Sachen Wein ist nach wie vor Niederösterreich, wo 1,3 Mio. Hektoliter (-13%) geerntet wurde. Im Burgenland wurden mit 513.700 hl gar 26% weniger Ernte eingesammelt - das Rotweinparadies Burgenland ist somit auch hauptsächlich für den Rückgang beim Rotwein zuständig.
Einbußen auch in der Steiermark, wo 198.700 hl (-10%) Wein den Weg in die Keller fand. 19.229 hl wurden übrigens aus Wien gemeldet, wo der Weinbau zuletzt durchaus ein Comeback erlebte.
Wer österreichischen Wein liebt, muss sich aber keine Sorgen machen: In den Weinkellern schlummerten per 1.7.2014 immerhin noch 2,6 Mio. hl - was im Vergleich zu 2013 zwar ein Minus von 2% ist, aber nicht aufs "Verdursten" hinausläuft. Trotzdem ist anzunehmen, dass sich die Weinbestände durch die schlechte Ernte eher reduzieren werden.
1,3 Mio. Hektoliter Lagerbestand sind übrigens in Weiß gehalten (-6%), 1,3 Mio. Hekoliter in Rot (+2%).
Ob der schlechten Ernte ist jedoch durchaus mit Preissteigerungen bei Wein zu rechnen - auch wenn ein großer Anteil des Weinumsatzes auch von Weinen aus dem Ausland stammt.
Auch wenn ein relativ kalter Sommen den Bierabsatz eher nicht förderte - die Brau Union konnte 2014 den Bierabsatz in Österreich um 0,9% auf 4,6 Mio. Hektoliter steigern. 4,9 Mio. HL waren es mit den Importen.
Das erbrachte der Brau Union (gehört seit 2003 Heineken) ein Umsatzplus von 1,5% auf 667,4 Mio. Euro.
Ad hoc-Meldung - März 2015