Der 10.3.2015 ist durchaus ein schwarzer Tag für Kreditkartenfirmen - insbesondere wohl für Mastercard und VISA, die europaweit rund 90% der Kreditkartentransaktionen abwickeln: Im EU-Parlament wurde nämlich heute mit großer Mehrheit eine Höchstgrenze für Kreditkartengebühren per September 2015 beschlossen. Und das ist sicherlich kein Fehler.
Wiewohl die Konsumenten nur bedingt von dieser Senkung profitieren werden (die Kartengebühren selbst werden wohl vielleicht sogar teurer werden) - die Händler, die Kreditkartenzahlung anbieten, werden jubeln!
In vielen Branchen ist es nämlich ein gewaltiger Unterschied, ob man statt bisher 1% Intercharge-Gebühr ab September nur noch maximal 0,2% (bei EC und Maestro-Karten) oder 0,3% (bei Kreditkarten wie VISA oder Mastercard) zahlen muss. Auch ein Mindestbetrag von 5 Cent pro Transaktion kann zur Anwendung kommen, der darf aber bei inländischen Transaktionen mit Debitkarten die 0,2% nicht übersteigen. Bei American Express kommt laut einer Aussendung der Grünen die Gebührendeckelung erst in 3 Jahren zu tragen.
Laut Ulrike Lunacek ergibt das eine Ersparnis von immerhin 6 Milliarden Euro an Gebühren, bisher betrug die Gebührensumme in der EU rund 10 Milliarden. Viel Geld für wenig Aufwand.
Ob der Handel diesen Gebührenvorteil ab September weitergeben wird, wird sich weisen - insbesondere in Branchen mit wenig Spanne (z.B. Trafiken) könnten aber Kreditkarten in Hinkunft lieber gesehen werden als bisher.
Wiewohl dieser EU-Beschluss primär einmal den Händlern und (vielleicht) auch den Konsumenten Vorteile bringt, ist im Hintergrund wohl auch ein ganz anderer Gedanke dabei: Zahlungen mit Kreditkarten lassen sich nämlich vor der Finanz ziemlich schwer verbergen und die höhere Nutzungsrate von Kreditkarten wird auch die Steuereinnahmen da und dort ziemlich steigern. Zahlen Sie also insbesondere bei Griechenland-Urlauben verstärkt mit Kreditkarte!;-)
Ad hoc-Meldung - März 2015