Es sind die niedrigen Strompreise am Strommarkt sowie auch die niedrige Wasserführung, die der heimische Energieversorger Verbund primär für sein ziemlich bescheidenes Jahresergebnis 2014 in den Vordergrund rückt. Tatsache, die Strompreise in Österreich sind ob des Überangebots an Billigstrom in Deutschland (aber auch aus Tschechien) massiv gesunken (was noch nicht wirklich in den Haushalten angekommen ist), und Donau & Co. waren auch nicht immer toll gefüllt.
Aber auch ziemliche Fehlplanungen und schwere Verluste im Ausland verhagelten die Verbund-Bilanz 2014 gewaltig.
Der Umsatz des Verbund-Konzerns fiel 2014 um 13,2% auf nunmehr 2,835 Milliarden Euro. Das EBITA brach um 37,9% auf 808,8 Mio. Euro ein.
So richtig grausam wird es dann aber beim Ergebnis, wo der Verbund nach 579,6 Mio. im Jahr 2013 sich auf 126,1 Mio. Gewinn reduzieren musste. Daraus resultiert auch eine deutliche Dividendenkürzung von 1 Euro auf 0,29 Cent, anzumerken gilt es hier aber, dass 2013 aufgrund von Sondergewinnen (Veräußerungen, Asset-Swap) 0,45 Cent pro Aktie Sonderdividende waren.
Das schwache Verbund-Ergebnis kann man aber nicht nur der schlechten Wasserführung und den sinkenden Großhandelspreisen in die Schuhe schieben - ob falscher Einschätzung des Marktes musste der Verbund 2014 auch hohe Abwertungen für stillgelegte oder unrentable Kraftwerke wie Neudorf/Werndorf, Dürnrohr oder Mellach machen. Wenn Österreich günstigen Atom-, Wind-, Solar- und Kohlestrom aus Tschechien, Polen oder Deutschland importiert (und das geschieht derzeit massenhaft), zahlen sich in Österreich befindliche kalorische Kraftwerke kaum mehr aus...
Auch Fehlinvestitionen im Ausland kosteten dem Verbund in den letzten Jahren die eine oder andere Milliarde: Aus Frankreich und Italien wird aber immerhin der Ausstieg aus den Verlustbringern gemeldet, der 2014 auch nicht gerade billig war...
Für 2015 erwartet der Verbund wieder ein (im Vergleich mit den Vorjahren) bescheidenes Ergebnis von ca. 180 Millionen Euro - die eine oder andere Abwertung von kalorischen Kraftwerken scheint also noch einzuplanen.
Nachdem die schlechten Jahreszahlen für 2014 schon länger erwartet wurden, hat sich die Verbund-Aktie in den letzten Monaten sogar deutlich verbessert. Von 14 Euro im Sommer ging es zuletzt auf ca. 17 Euro rauf, um 10.00h kann man die Aktie um 16,81 Euro kaufen. Auf längere Sicht betrachtet durchaus noch ein interessanter Kurs - und viel schlechter als 2014 soll es (hoffentlich) nicht mehr werden. Raunzen auf hohem Niveau;-)
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - März 2015