Die Veranlagung mittels Einmalzahlung auf Versicherungsverträge mit der steuerlich vorteilhaften Mindestlaufzeit von 10 Jahren ist unattraktiv geworden. Um nicht zu sagen: Zum Verlustgeschäft.
Auch wenn der Staat die steuerliche Begünstigung für Menschen ab 50 Jahren vor einiger Zeit wieder auf 10 Jahre (kurz waren es 15 Jahre, die Einmalerläge brachen daraufhin schwer ein) reduziert hat - die 10 Jahre Laufzeit reichen ob der aktuellen Zinslage nicht einmal mehr aus, um zumindest "pari" auszusteigen.
War es vor 20 oder 30 Jahren ob höherer Zinsen noch ziemlich üblich, mit einem Einmalerlag in 10 Jahren seine Einzahlung zu verdoppeln, ist der klassische Einmalerlag dieser Tage ein Verlustgeschäft.
So häufen sich bei den Versicherungen zuletzt die bösen Beschwerden über gerade ablaufende Einmalerlagsverträge, deren Auszahlungsbetrag nach 10 Jahren unter dem Einzahlungsbetrag liegen - da wäre das Geld ja sogar auf dem mies verzinsten Sparbuch besser "angelegt" gewesen. Sogar die Kopfpölster der ÖsterreicherInnen werden teilweise schon wieder höher - besser, als das Geld der Bank zu geben, meinen vor allem ältere Menschen.
Warum das so ist? Leicht erklärt: Von der Einmalerlagssumme werden gleich einmal 4% KESt. abgezogen, dann auch noch die (noch immer zu hohen) Kosten der Versicherung und auch der Vermittler (Makler, Betreuer, Bank etc.) geht nicht leer aus. Da werden dann (beispielsweise) aus 10.000 Euro Einzahlung nach der Vertragserrichtung nur noch 8.000 Euro - und mit 2-3% Ertrag pro Jahr wird es dann sehr schwer (bis unmöglich), zumindest die 10.000 Euro wieder zu erwirtschaften. Von Gewinnen keine Spur - auch wenn die Erträge der Versicherung von der KESt. befreit bleiben.
Auf 15 Jahre Laufzeit geht sich hingegen von 2015 bis 2030 noch ein kleiner Gewinn aus - hier ein aktuelles Beispiel: 5.000 Euro Einzahlung ergeben 5.633 Euro Garantieertrag (auf diese Summe sollten Sie bei Vergleichen blicken!), mit aktuellen Gewinnprognosen könnten es 7.266 Euro werden. Sinken die Zinsen heiter weiter, gibt es zumindest 633 Euro Gewinn - auf 15 Jahre Laufzeit natürlich bescheiden...
Noch dramatischer sieht das aus, wenn man z.B. jährlich 1.000 Euro in eine normale Anlageversicherung einzahlt: Der Garantiewert nach 10 Jahren liegt dann bei 9.148 Euro - obwohl man ja 10.000 Euro eingezahlt hat. Zum Vergessen! Auch hier führen nur längere Laufzeiten in die Gewinnzone - achten Sie bei den Angeboten aber primär auf die Gewinngarantie und nicht auf Prognosen. Oft wird hier auch eine Indexierung (jedes Jahr um 3 oder 4% mehr Prämie) mitberechnet - diese Summe sollte Sie aber nicht in die Irre führen.
Brauchbare Erträge mit Versicherungssparen sind fast nur noch bei Produkten mit Fondsanteilen oder sehr langen Laufzeiten möglich - als Alternative dazu empfehlen wir hier derzeit sichere (soweit man das wissen kann) Unternehmensanleihen oder Tagesgeld und Festgeld. Mehr Infos zu diesen Möglichkeiten auf der Geldmarie.
Ad hoc-Meldung - März 2015