Während an allen Ecken in Österreich Bankfilialen schließen und Mitarbeiter gekündigt werden, sperrt die Oberbank mit Sitz in Linz Zweigstellen auf und legt beim Mitarbeiterstand sogar leicht zu. 2004 Mitarbeiter im Jahr 2014 nach 2001 im Jahr davor und 156 Filialen 2014 (nach 150 im Jahr 2013) sprechen eine deutliche Sprache: Die Oberbank trotzt dem Trend und baut nicht ab, sondern aus.
Das zeigt sich auch bei der Bilanzsumme, welche 2014 bei 17,77 nach 17,53 Milliarden Euro liegt - kaum eine andere österreichische Filialbank legt derzeit bei der Bilanzsumme zu.
Oberbank-Chef Franz Gasselsberger darf sich auch über den nächsten Rekordgewinn freuen: 136,5 Mio. Euro (nach 122,4 Mio.) wurden 2014 nach Steuern verdient, womit sich auch eine (geplante) Dividendenerhöhung von 0,50 Cent auf 0,55 Euro pro Aktie ausgeht. Nachdem das IFRS-Ergebnis pro Aktie aber bei stolzen 4,75 Euro liegt, darf man schon annehmen: Da hat die Oberbank noch einiges vor...
Zunächst einmal folgt eine Kapitalerhöhung, bei der Hauptaktionär Bank Austria (via CABO Beteiligungsgesellschaft m.b.H.) erstmals nicht mitgeht, die in der 3-Banken-Gruppe beheimatete BTV und die BKS geht sehr wohl mit. Immerhin wird das den Streubesitz dann auf über 20% (marginal) anheben, vielleicht schafft es die Oberbank ja damit, aus dem langweiligen Börsesegment Standard Market Auction zu entkommen. Und vielleicht überlegt man sich ja demnächst auch etwas für die (unnötigen) Vorzugsaktien...
Vom 9.-27.4. läuft die Bezugsfrist für die neuen Oberbank-Aktien, das Preisbank liegt zwischen 45 und 55 Euro (Nachtrag: Fast bescheidene 47,43 Euro sollten es dann werden) und damit wird man bis zu 105 Mio. Euro an frischem Kapital einnehmen. Am Erfolg der Kaptialerhöhung ist wohl kaum zu zweifeln - zu solide ist die Oberbank in den letzten Jahren geführt worden.
Im Preis der Stammaktien der Oberbank ist allerdings schon jetzt viel Zukunftsfantasie und somit wenig Dividendenertrag: Bei zuletzt 51,10 Euro Preis pro Aktie und einer Dividende von 0,55 Cent ist die Rendite derzeit vernachlässigbar. Der innere Wert der Oberbank-Aktien ist jedoch solide und hofft man nach der Expansionsphase (wann auch immer die endet) auf höhere Ausschüttungen, könnte die Aktie selbst mit 51 Euro Kurs (oder mehr) einmal Freude machen.
Ein paar Stücke kann man hier aber wohl relativ beruhigt zeichnen...
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - April 2015