Alle Jahre wieder laden PortConsult und Concepts4Value in Sachen Fokus Value Forum Anleger bzw. Vermögensberater ein, sich ein Bild über interessante Beteiligungen im boomenden Geschäftsfeld der nachhaltigen Investments zu machen. Nachdem die Geldmarie (sonst eher kein Besucher ähnlicher Veranstaltungen) schon im Vorjahr mit hochinteressanten Firmenvorstellungen konfrontiert war, galt es auch heuer der Einladung zu folgen - und das war wieder kein Fehler.
Im netten Palais Esterhazy (welches insbesondere die deutschen Gäste immer wieder ins Staunen bringt) präsentierten sich auch 2015 wieder 4 Unternehmen aus der "Grünbranche", welche Ihnen nicht vorenthalten werden sollen:
Den Start machte Dr. Wolfram Krendlesberger, seines Zeichens Chief Financial Officer (CFO) der HELIOVIS AG aus Wiener Neudorf.
Krendelsberger präsentierte dem erstaunten Publikum den HELIOtube - ein neuartiger Typ von Sonnenlichtkonzentrator für große Solarkraftwerke, welcher zum überwiegenden Teil aus Kunststofffolien besteht.
Bei der damit erfolgten Erzeugung von "industriell nutzbarer Hitze" mittels solarthermischem Kraftwerk propagiert man eine Kostensenkung von 55% gegenüber der aktuell besten einschlägigen Technik und konzentriert sich dabei auf Länder im Süden. Indien, Spanien und Saudi-Arabien stehen u.a. auf dem Plan und in Sachen Finanzierung der Pläne werden derzeit noch 500.000 bis 1 Mio. Euro Beteiligungskapital gesucht.
Kleinanleger sind aber hier nicht angesprochen: Mindestbeteiligung ab 200.000 Euro. So Sie derlei "gestopft" sind: Homepage ansehen (sehr interessante Technik!) und Kontakt für nähere Infos aufnehmen.
Im Internet umtriebige Menschen haben vielleicht schon von greenXmoney.com aus Neu-Ulm (Germanien) gehört.
Bei der sehr schlank aufgestellten greenXmoney kann man in schon bestehenden Anlagen in Sachen "erneuerbare Energie" (z.B. Windkraftwerke, Photovolaik, Solar) investieren. "Kilowatt für Investoren" lautet ein Werbeslogan, "Wattpapier" ist die Bezeichnung für den Kaufvertrag zwischen Verkäufer und Käufer.
Die Sache funktioniert (hier einfach erklärt) folgend: Der Besitzer einer Anlage verkauft einen Teil der zukünftigen Erträge der Anlage (derzeit zumeist größere Photovoltaikanlagen) an die Käufer und es wird dabei eine feste Rendite errechnet. Die fixierten Erträge wandern seitens Verkäufer auf ein Treuhandkonto und von dort aus erhalten die Käufer ihren anteiligen Ertrag.
Der Käufer selbst muss seinerseits nur die Veranlagungssumme (schon ab 500 Euro möglich!) auf das Treuhandkonto überweisen.
Seitens Verkäufer wird nur der wirklich handelbare Ertrag angeboten - Fixkosten wie Betriebsführung, Versicherung oder auch ein kleiner Sicherheitspuffer (so die Anlage vielleicht einmal einige Zeit steht) werden hier auch eingerechnet.
Das Modell ist seitens BaFin (die deutsche "FMA") bestätigt, die Durchschnittslaufzeit der Anlagen beträgt derzeit lt. GF Torsten Blumenthal ca. 6 Jahre und die ganze Sache greenXmoney wird sich die Geldmarie demnächst einmal selbst (mit einem Miniinvestment) ansehen und dann separat berichten.
Wenn das funktioniert: Gute Gschicht. Brauchbare Erträge bei überschaubarer Sicherheit für Anleger, Finanzierungsmöglichkeit für Betreiber.
Ein schon bei vielen Besuchern des Fokus Value Forum bekanntes Unternehmen ist die PSI AG aus Berlin.
PSI entwickelt und integriert Softwarelösungen und komplette Systeme für Energieversorger, Industrie und Infrastrukturbetreiber. Das sieht zwar im ersten Moment gar nicht so grün aus - spart aber in Summe bei Abläufen im Energiebereich, Industrie oder Verkehr Unmengen von Energie (und damit Geld).
Karsten Pierschke (Leiter Investor Relations) erklärte in einem interessanten Vortrag die Geschäftsfelder des Unternehmens - auch in Österreich ist die PSI (z.B. bei Wien Energie, OMV, voestalpine, Wien Energie, Flughafen Wien oder der ASFINAG) mit innovativen leittechnischen Softwarelösungen tätig.
Das mittlerweile ziemlich dicke Unternehmen (1.714 Mitarbeiter zum Jahresultimo) litt 2013 und 2014 noch ein wenig durch Abschreibungen, der seit Fukushima ziemlich angeschlagene Energiemanagementbereich zeigte zuletzt aber wieder Muskeln.
Kurz zusammengefasst: Die Aktie stagnierte (wie auch der Umsatz) in den letzten 2-3 Jahren ein wenig - könnte aber bald (ohne schlechte Nachrichten aus Russland oder China bzw. weiterem Abschreibungsbedarf) positiv überraschen.
Ein paar Stücke hat sich die Geldmarie gerade gekauft - um 12 Euro ist dieses Papier sicher nicht zu teuer...
Für die zuletzt sehr erfolgreiche (konnte die VKI-Energiekosten-Stop-Ausschreibung gewinnen) oekostrom AG hielt Vorstand Lukas Stühlinger einen interessanten Impulsvortrag zum Thema Energiewende.
Von einem Investment in die oekostrom AG musste Stühlinger die Geldmarie gar nicht mehr überzeugen - schließlich ist diese seit vielen Jahren Aktionär des Unternehmens und die Freude an diesem Zukunftsinvestment ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Der Aktienkurs übrigens noch nicht wirklich...
Apropos oekostrom AG: Da wurde diese Wochen den Aktionären ein ziemlich cooles Projekt vorgestellt - "Simon" heißt das Ding und in ein paar Wochen darf ich auch darüber schreiben...
Inzwischen können Sie sich ja ein paar Aktien kaufen bzw. zu einem wirklich grünen Stromanbieter wechseln.
Geldmarie-Linktipps:
Ad hoc-Meldung - April 2015