Der heimische Energieversorger und Energielieferant Verbund musste im Vorjahr einen gewaltigen Gewinneinbruch hinnehmen: 126,1 Mio. Gewinn standen ob negativer Einmaleffekte dann am Jahresende 2014 zu Buche. 2015 startet da schon deutlich besser - was aber auch mit der soliden Wasserführung in Österreichs Flüssen zu tun hat.
Auch mit den derzeit nach wie vor sehr niedrigen Strompreisen hat ein Stromproduzent natürlich keine Freude - daran wird sich auch in absehbarer Zeit (schon ob des Ausbaus der erneuerbaren Energieträger) nicht so rasch etwas ändern. Der Verbund muss sich demnach auch an die neuen Gegebenheiten am Strommarkt anpassen, was mit den im 1. Quartal 2015 abgeschlossenen Verkäufen von 2 Gaskraftwerken in Frankreich und dem Ausstieg bei der italienischen Sorgenia (die dem Verbund so manche Sorge und Riesenverluste gebracht hat) auch getan wurde.
Eine überdurchschnittliche Wasserführung (3% über dem langjährigen Schnitt) konnte die Eigenerzeugung um 13,9% auf 7.453 GWh anheben (im Vorjahr war die Wasserführung ob des milden Winters übrigens besonders gering), der Umsatz konnte dadurch immerhin um 4,7% auf 712,1 Mio. Euro gehoben werden.
Das Ergebnis nach Steuern erholte sich um dick erscheinende 54,9% auf 63,4 Mio. Euro - für ein Winterquartal ist das im Vergleich mit den Bestjahren aber immer noch bescheiden.
So nicht noch Wertberichtigungen für andere Kraftwerke anstehen, sollte der Verbund 2015 aber in deutlich ruhigeres Fahrwasser kommen und die Aktie des Versorgers (zuletzt 15,12 Euro) hat weiteren Spielraum nach oben. Insbesondere im Endkundengeschäft ist der Verbund nach wie vor werblich sehr stark vertreten - in Sachen Auslandsinvestitionen gibt man hoffentlich (ob der schweren Verluste in Frankreich und Italien) nun einige Zeit Ruhe und kümmert sich um den Nettoverschuldungsgrad, der mit 72,1% wohl ausreichend hoch ist.
Sehr gut lesen sich übrigens auch die aktuellen Quartalszahlen von Andritz: Umsatz +15,2% auf 1,404 Mrd. Euro, Gewinn 44 Mio. nach 20,7 Mio. Euro im 1. Quartal des Vorjahres.
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Ad hoc-Meldung - Mai 2015