Während die klassischen Energieversorger teils noch ihre Wunden lecken (Fehlinvestitionen im Ausland, siehe Verbund oder hohe Abschreibungen auf fast nicht mehr benötigte kalorische Kraftwerke) und über angeblich zu hohe Förderungen von erneuerbaren Energien raunzen (die sollten einmal nach Deutschland blicken...), eilt so mancher Erzeuger von 100% grüner Energie von Rekordjahr zu Rekordjahr.
Gas es 2013 für die Waldviertler W.E.B Windenergie AG (mit Sitz in Pfaffenschlag) noch einen kleinen Wachstumsdämpfer, so war man 2014 wieder deutlich auf Rekordkurs, was folgende Zahlen auch nachdrücklich belegen:
Mit 199 Kraftwerken (davon 107 in Österreich, 58 in Deutschland und 21 in Frankreich, in Kanada wird gerade kräftig ausgebaut) zählt die W.E.B Windenergie AG schon zu den großen "Playern" im Bereich der Produktion von erneuerbarer Energie. Stolze 616.654 MWh Grünstrom konnten die Kraftwerke 2014 produzieren, 558.834 waren es noch im Jahr davor. Die Terrawatteinheit ist somit gar nicht mehr so weit weg - auch wenn Unternehmenssprecher Gerald Simon im vorjährigen Geldmarie-Interview diesbezüglich auf den "Terrawatt-Zeitpunkt" befragt noch mit "das käme Kaffeesudlesen gleich" antwortet. Wiewohl Simon natürlich auch schon gemerkt hat, dass die Rahmenbedingungen für neue Kraftwerke in Österreich leider etwas mühsamer werden...
Die Umsatzentwicklung war 2014 trotz eines eher bescheidenen Windjahres in Österreich sehr gut - viele neue Kraftwerke halfen mit, den Umsatz von 48,1 Mio. Euro auf 54 Mio. Euro zu steigern. Das EGT konnte von 8,3 Mio. auf 9,5 Mio. erhöht werden und das Konzernergebnis stieg von 6,1 Mio. auf 7,1 Mio. Euro an. Noch deutlicher gestiegen ist die Bilanzsumme: 387,7 Mio. nach 316,9 Mio. - das sind schon ziemlich gewaltige Zahlen, über die W.E.B-Gründer und Vorstand Andreas Dangl sicher stolz ist.
Freuen dürfen sich auch 3.625 Aktionäre der W.E.B. Der Gewinn pro Aktie ist von 21,7 Euro auf 25 Euro angestiegen, was auch zum (wohl sicher in der kommenden HV angenommenen) Dividendenvorschlag von 15 (nach 12) Euro führt.
Die Aktien der W.E.B sind derzeit noch günstiger zu haben als noch vor einem Jahr - der Durchschnittspreis im Traderoom (kein Handel an der Börse!) fiel im Quartalsvergleich von 346 auf 312 Euro. Zwischen 310 und 315 Euro kann man sich derzeit mit Aktien der W.E.B. eindecken.
Auch für 2015 sieht es nach 4 Monaten (zumindest dem Umsatz nach) schon gut aus: Von Jänner bis April 2015 liegt die W.E.B in Sachen Stromerzeugung satte 11,4% über Plan - der Wind meint es heuer bisweilen mit Kraftwerksbetreibern sehr gut, auch 2015 dürfte (zumindest in Sachen Produktion) wohl ein Rekordjahr werden.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Mai 2015