Mit 493 Millionen Verlust endete das Geschäftsjahr 2014 für die heimische Großbank Raiffeisen Bank International. Auch 2015 ist der Bank wohl kein besonders gutes Jahr beschieden - darf deutet schon das Ergebnis des 1. Quartals 2015 hin, welches hinter den Vorjahreszahlen liegt.
Die Bilanzsumme der RBI wurde zwar um 2,1% auf 124,18 Milliarden Euro gesteigert, in den meisten Geschäftsfeldern ist aber derzeit Schrumpfen bzw. Stagnieren angesagt. Das wirkt sich in Summe auch in einem schwächeren Quartalsergebnis aus - das Konzernergebnis liegt nach den ersten 3 Monaten 2015 bei 83 Mio. Euro und damit hinter dem Vorjahr (161 Mio. Euro zum 1. Quartal) zurück.
Fallender Zinsüberschuss und schwächeres Handelsergebnis auf der einen Seite, bei den Kreditvorsorgen konnte man hingegen etwas besser als im Vorjahreszeitraum abschneiden.
Die Mitarbeiteranzahl der RBI sank im Jahresvergleich von 54.730 auf 54.486, auch die Filialen wurden von 2.866 auf 2.851 reduziert - ein Trend, der sich wohl auch 2015 fortsetzen wird.
Auch 2015 für die RBI entscheidend: Wieviel Wertberichtigungen wird es 2015 in der Ukraine und in Russland geben? Die Aussichten sind hier weiterhin sehr negativ, was auch einen Teil der jüngsten Bewertung seitens Ratingagentur Fitch wiedergibt: Negative Lage in Russland und der Ukraine sowie Unsicherheit bei Anlegern bezüglich neuer EU-Bankenabwicklungsregeln (kein Verlass mehr auf staatliche Rettung im Pleitefall) - ergibt in Summe eine deutlich Abwertung von A auf BBB. Aber nicht nur der Raiffeisen Bank International wurden deutlich abgewertet.
Auch wenn das 1. Quartal 2015 hinter dem Vorjahr nachhinkt: Man muss dieser Tage ja schon über jede Bankenbilanz froh sein, die nicht tiefrot gefärbt ist. Gerade bei der RBI muss man sich ob der Lage in Russland/Ukraine schon freuen, wenn 2015 eine schwarze Null erreicht wird.
Ende Jänner 2015 konnte man eine RBI-Aktie um fast lächerliche 9 Euro erwerben, am Dienstag ging RBI mit immerhin 15,32 Euro aus dem Börsentag. Anfang 2011 zahlte man noch über 43 Euro pro Aktie - man darf sich somit nicht wundern, warum der bankenlastige ATX sich in den letzten Jahren nicht gar so prächtig entwickelt hat, wie andere Börsen.
RBI-Prognose für 2015: Nahezu unmöglich - alles ist möglich, nix ist fix.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Mai 2015