Jahr für Jahr präsentiert die Statistik Austria vor der großen Urlaubszeit den Kaufkraftvergleich populärer und weniger bekannter Urlaubsländer in Europa bzw. auch für einige Überseedestinationen. Dabei wird erhoben, wie hoch die aktuelle Kaufkraft für Waren und Dienstleistungen in den untersuchten Ländern für 100 Euro ist - hier die aktuellen Resultate aus dem April 2015:
Wie schon in den Vorjahren ist der ehemalige Ostblock nach wie vor besonders preiswert. Auch 2015 liegt hier Bulgarien vor Rumänien und Ungarn.
In Bulgarien ist jeder Euro doppelt so viel wert wie in Österreich: 207 (nach 204) Euro erhält man in Sofia und Umgebung für 100 Euro an Gegenwert Güter und Dienstleistungen.
In Rumänien beträgt der Gegenwert immerhin noch 183 Euro (nach 185), in Ungarn gibt es 179 Euro Gegenwert für 100 Euro in Forint.
Auch weiterhin sehr preiswert: Tschechien mit 177 nach 176 Euro und die Slowakei mit 152 nach 150 Euronen. Auch in Polen wird für den Euro viel geboten: 149 Euro (nach 153) sind immer noch sehr billig.
Auch in Österreich sehr beliebte Reiseziele bieten weiterhin günstiges Preisniveau: In Kroatien gibt es immerhin 151 Euro (nach 150) Gegenleistung für 100 Euro - wiewohl man das in den wirklichen Tourismushochburgen am Meer wohl nicht wirklich annehmen würde. 20 bis 25% würde die Geldmarie nach den jüngsten 2 Besuchen von Cres und Rovinj (anno 2015) meinen, und zwar maximal!
Deutlich teurer geworden (wiewohl noch immer günstig) ist die Türkei, wo man für 100 Euro nur noch einen Gegenwert von 139 Euro bekommt - ein Jahr zuvor waren es noch 152 Euro gewesen. Durchaus möglich, dass sich die politischen Probleme der Türkei (Erdogan) schon sehr bald und massiv auf den Tourismus (negativ) auswirken werden.
Da kann man nämlich ja auch z.B. nach Portugal (131) oder kurz nach Slowenien (125) bzw. nach Griechenland (125 nach 122) fahren - die Griechen dürften zwar heuer noch weiter für Negativschlagzeilen sorgen, das Tourismusjahr scheint aber (so nicht wieder in der Hauptsaison gestreikt wird) blendend zu werden.
Auch Spanien sieht mit 120 (nach 118) Euro noch relativ günstig aus, für Zypern wurden 118 nach 115 Euro ermittelt.
Günstiger als in Österreich ist das Preisniveau auch in Deutschland - 109 für 100 Euro weisen darauf hin, dass wir in der Alpenrepublik doch ziemlich hohes Preisniveau haben.
Der im letzten Jahr deutlich gefallene Wechselkurs des Euro gegenüber dem US-Dollar macht sich im Vergleich natürlich ebenfalls bemerkbar: Insbesondere bei Überseedestinationen wird es massiv teurer.
Waren z.B. die USA 2014 noch verhältnismäßig billig (120 Euro für 100 Euro), erhält man ein Jahr später nur noch den Gegenwert von 95 Euro. Das merkt man dann also schon ziemlich deutlich beim Shoppen in den States...
Auch Japan ist für Euroländer teurer geworden: 99 Euro nach 108 Euro hat die Statistik Austria für Nippon errechnet. Wer im United Kingdom mit Pfund bezahlt, kriegt nur noch einen Gegenwert von 86 Euro - ein Jahr davor waren es noch 97 Euro gewesen. Auch Australien (78) ist deutlich teurer geworden und wer nach Mexiko fliegt, lebt zwar immer noch billiger (147 Euro) als in Österreich, aber teurer als im Vorjahr (166 Euro).
Empfindlich teuer wird aber der Aufenthalt in der Schweiz, wo der zum Euro gestiegene Franken nur noch einen Gegenwert von 65 Euro zulässt - im Jahr davor waren 100 Euro in der Schweiz zwar auch nur 76 Euro wert, der Urlaub bei den Eidgenossen wurde aber noch ein Stückchen teurer. Selbiges gilt übrigens auch nach wie vor für Dänemark (unveränderte 76 Euro) oder Schweden (84 nach 81 Euro).
Für die kleine Brieftasche: Urlaub in Bulgarien und in Rumänien (auch dort gibt es Meer!) oder am Plattensee (das Meer der Ungarn). Wer sich arm fühlen möchte, reist in die Schweiz, nach Dänemark oder nach Australien.
Ad hoc-Meldung - Mai 2015