Preissenkungen bei Strom und bei Gas kommen natürlich bei den Endkunden immer gut an - wiewohl die aktuell avisierte Preissenkung der Energie Allianz per 1.10.2015 nicht wirklich in den Börsen der Privatkunden ankommen wird. Kleiner Widerspruch - aber leider Tatsache. Ob laufend teurer werdenden Netztarife plus Steuern und Abgaben wird der reine Strompreis auf der Rechnung immer unbedeutender und liegt schon unter 50% des Gesamtbetrages.
Auch wenn die Energie Allianz (die gemeinsame Vertriebstochter von Wien Energie, EVN und Energie Burgenland) nun eine Preissenkung von ca. 5% per 1. Oktober ankündigt: Die meisten Kunden werden (gleichbleibenden Verbrauch vorausgesetzt) davon nichts merken.
So beträgt die Ersparnis eines Durchschnittshaushaltes (ca. 3.500 kWh Verbrauch) bei Strom gerade einmal zwischen 10 und 16 Euro - ein Betrag, den die höheren Kosten für die Ökostromförderung (die auch in Österreich viel zu sehr auf die Konsumenten abgewälzt wird), locker wieder zunichte machen. Alleine von 2014 auf 2015 sind hier die Durchschnittskosten von 82 auf 103 Euro pro Durchschnittshaushalt gestiegen - schwupp, schon ist die kleine Preissenkung weg.
Hier gilt es aber festzuhalten, dass das dadurch gesteigerte Angebot von Alternativenergie (Windstrom, Solarstrom) primär verantwortlich ist, dass die Energiepreise in den letzten Jahren massiv gesunken sind. Und auch Deutschland subventioniert unsere günstigen Preise massiv mit - die Importe von billigem Strom aus Germany (leider oft auch made bei Steinkohle, Braunkohle und Atom) steigen massiv an und ärgern sogar schon die Nachbarn...
Auch die Preissenkung bei Gas ist nicht wirklich der "Burner" - ca. 35 Euro Kostenersparnis pro Jahr beeindruckt wenig. Da ist -sowohl bei Gas als auch bei Strom- ein Klacks gegenüber der Ersparnis bei einem Anbieterwechsel, wo hier wie dort schon ein paar hundert Euro drin sind.
Die Preissenkung der Energie Allianz ist somit zwar löblich (und findet wohl hoffentlich auch ein paar Nachfolger) - in Summe sind EVN, Wien Energie und Energie Burgenland aber in der Regel bei den teuren bzw. teuersten Anbietern zu finden.
Unser Strompreisevergleich von Anfang Juni 2015 kann dies bestätigen...
Bei der EXAA wird die MWh Strom dieses Wochenende (wobei die Preise ob geringerer Nachfrage seitens Wirtschaft am Wochenende immer günstig sind) um 20 bis 30 Euro gehandelt, am Montag auch nur knapp über 30 Euro, zumeist meistens irgendwo um 40 Euro - umgelegt auf die Strompreise, die wir Konsumenten dann zahlen (zumeist 6-7 Cent pro kWh) kann man da schon ab und an 100% Aufschlag errechnen...
Alsdenn, liebe Stromanbieter: Die Hosen bitte noch ein wenig weiter runterlassen. Und für die Konsumenten gilt: Jeder Anbieterwechsel (insbesondere weg von den teuren "Landesversorgern" hilft dem freien Markt und lässt die Preise auch für die Endkunden weiter sinken. Da geht nämlich noch einiges...
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Juli 2015