Die Berichtesaison für das Halbjahr 2015 erreicht dieser Tage ihren Höhepunkt - 2 Tage nach der Vienna Insurance Group legt nun mit der Uniqa auch der nächste Versicherungsriese aus Österreich seine Halbjahreszahlen vor. Und diese sind durchaus brauchbar, ja sogar ausgesprochen gut.
Nach einigen Hungerjahren legt nämlich die Uniqa seit 2012 wieder bessere Zahlen hin und befindet sich (im Gegensatz zur VIG) auch wieder auf Wachstumskurs. Auf die Zahlen der VIG fehlt zwar noch ein wenig - tendenziell könnte sich aber hier in einigen Jahren wieder ein Duell ausgehen...
Gleich zu den Halbjahreszahlen der Uniqa: Das Konzernergebnis stieg im Halbjahresvergleich um starke 27,3% auf 156,3 Mio. Euro an. Wie auch bei der VIG konnte das für den Versicherungsbereich wichtige Combined Ratio (je deutlicher unter 100, desto besser) deutlich verbessert werden und liegt nach 98,4% bei 97,1% - ein Hinweis auf deutlich weniger Schäden in der Berichtsperiode.
Die verrechneten Prämien stiegen gar um 13,5% (von 3,13 Mrd.) auf 3,55 Mrd. Euro - hier dürfte aber der nächstjährige Vergleich dann nicht so gut aussehen: Insbesondere das Geschäft mit den Einmalerlägen boomte nämlich bei der Uniqa im ersten Halbjahr 2015 (besonders stark in Italien) - ein Zuwachs von 91,8% wird wohl demnächst durch einen starken Rückgang abgelöst. Die Versicherungen verdienen nämlich hier ob des dünnen Zinsniveaus kaum noch etwas und ziehen sich langsam aus dem Einmalerlagsgeschäft zurück - so auch bald die Uniqa.
So lesen sich die 3 Versicherungssparten (Lebensversicherung, Krankenversicherung, Schaden-Unfall) wohl letztmalig (für einige Zeit) ziemlich sensationell: Prämienzuwachs Sparte Leben 32,3% auf 1,62 Mrd. Euro, Prämienzuwachs Krankenversicherung +4,1% auf 505,4 Mio. Euro (auch sehr gut), Prämienzuwachs Schaden-Unfall +0,4% auf 1,427 Mrd. Euro (normal).
Gegen den allgemeinen Trend bei den Versicherungen liefen im 1. Halbjahr auch die Erträge aus den Kapitalanlagen gut - die Verbesserung von 371,6 Mio. auf 405,3 Mio. ist aber auch durch einige positive Immobilienverkäufe zurückzuführen.
Im Trend leider auch der Personalabbau in der Branche: Die Mitarbeiterzahl der Uniqa sank von 14.620 auf nunmehr 14.167.
Die Aktie der Uniqa wurde zuletzt auch vom "China-Wahn" getroffen und stürzte (trotz guter Ergebnisse und Aufwärtstrend) im Sog der Finanztitel auf fast 7 Euro ab - mit aktuellen 7,53 Euro zum Handelbeginn (klares Plus) ist das Papier wohl noch immer ein klarer Kauf.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - August 2015