Schon vor einigen Jahren wurde die Geldmarie von einem Freund mit einer seltsamen Rechnung der wien Energie konfrontiert, die so rasch nicht zu erklären war. Offentsichtlich handelte es sich nicht um eine normale Stromrechnung - vielmehr forderte die Wien Energie in Form einer Nachzahlung ob höherem Stromverbrauch ein sogenanntes "Netzbereitstellungsentgelt". Und die Rechnung war saftig: Um die 800 Euro waren zu zahlen. Da ist die Frage wohl berechtigt: Wofür eigentlich? Die Frage wurde (auch wenn die Begründung nicht einleuchtete) damals gelöst - dürfte aber nach wie vor ab und an auftreten...
Auch einem Kollegen der Geldmarie, dem Blogbetreiber Mario Sedlak, ist diese Frage nach dem Netzbereitstellungsentgelt wohl vor einiger Zeit gestellt worden und der Stromexperte hat nun auch einige sehr interessante Zeilen dazu verfasst und die Geldmarie darauf aufmerksam gemacht.
In verkürzter Form (den ganzen Artikel finden Sie unten als Linktipp): Mehrere Netzbetreiber in Österreicher (Wiener Netze, Salzburger Netz, Klagenfurter Netz) verlangen ab einer gewissen Menge an jährlichem Stromverbrauch ein zusätzliches und ziemlich deftiges Netzbereitstellungsentgelt. Formel: Mehr Nutzung = höhere Fixgebühr.
Während ein Großteil der Privatkunden ob normalem Stromverbrauch davon nicht betroffen ist, kann es bei Installierung einer stromintensiven Anlage (z.B. Wärmepumpen, Whirlpool etc.) bzw. in sehr großen und verbrauchsintensiven Haushalten zu einer Überschreitung der Limits kommen. Und dann schlägt diese Zusatzgebühr gnadenlos zu.
Wie Mario Sedlak recherchiert hat, beträgt die Grenze in Wien 9.000 kWh/Jahr ( bis dahin Einstufung 4,0 kW) - wer diese (bis 15.000 kWh) überschreitet, wird neu mit 7,0 kW (in der sogenannten Netzebene 7) eingestuft. Resultat: Nachzahlung von 3x (für den Unterschied von 4 auf 7) 235,47 Euro. Mit Steuern sind das dann immerhin satte 847,69 Euro. Und diese Nachzahlung ist auch rechtlich abgesichert - es gibt nur in Grenzfällen die Möglichkeit seitens Netzbetreiber, darauf zu verzichten.
Nachtrag 2017 (eine gute Nachricht): Per Mitte 2017 wird die Grenze von 9.000 kWh Jahresverbrauch erhöht. Zukünftig liegt diese bei 15.000 kWh/Jahr.
Auch in Salzburg sollte man aufpassen: Hier liegen die Grenzen bei einem Jahresverbrauch von 4.000 bzw. 8.000 kWh. Selbiges Problem kann auch in Klagenfurt auftreten: Ab 10.000 kWh wird es zusätzlich teuer.
Vielverbraucher sollten demnach unbedingt diese Grenzen im Auge behalten!
Auch Experte Mario Sedlak findet diese Gebühr zumindest übertrieben - die Geldmarie (wie wohl auch der normale Stromverbraucher) sehen hier auch keine wirkliche Gerechtigkeit und Logik. Vielleicht überlegt sich ja die E-Control hier bald etwas - solche Gebühren führen nur zu großer Verärgerung und können auch nicht wirklich logisch erklärt werden...
Ad hoc-Meldung - September 2015Geldmarie-Linktipp: