Crowdinvesting (lending based und equity based) boomt in Österreich heuer besonders stark und auch donation based Crowdfunding (Erklärungen zu den Begriffen in der Rubrik Crowdfunding und Crowdinvesting) ist in Zeiten wie diesen ein klares Zeichen der Zivilgesellschaft.
Während man beim Crowdinvesting in Sachen österreichische Portale schon fast überrepräsentiert ist, startet mit Fundraizer nun auch ein heimisches Portal durch, welches sich primär dem reward-based Crowdfunding widmet.
Beim reward based crowdfunding erhält der Spender eine vorher definierte Belohnung für seinen Beitrag. Das kann eine fertige CD eines Künstlers sein, eine Einladung auf ein Konzert, eine Ausstellung, eine Einladung oder aber auch einen Einkaufsgutschein bzw. das fertige Produkt eines Unternehmens.
So hat z.B. unlängst die oekostrom AG via Crowdinvestingportal 1000x1000.at ein typisch reward-based-Crowdfunding abgeliefert, mittels welchem man die Produktion von weit mehr als 1.000 kleinen Solarkraftwerken ("simon") für den Haushalt sichern konnte. Als Belohnung gibt es hier dann ganz einfach das Produkt.
Im Normalfall ist Reward based Crowdfunding aber eher ein Fall für Künstler: Musik, Fotografie, Bücher, Spiele, Film, Mode, Design, Handwerk sind sehr stark vertreten, aber auch die Kategorie Essen und Trinken ist nicht selten.
So richtig los ging es mit dem equity-based-funding erst vor einigen Jahren - und natürlich in den USA: Kickstarter startete 2009 und ist weltweit wohl die Nr. 1 in Sachen equity-based-crowdfunding. Auch viele heimische Projekte sind hier vertreten.
Seit 2010 ist in Deutschland Startnext erfolgreich am Start und hat jüngst sogar in Wien ein Büro eröffnet - was wohl auch mit der starken Präsenz von wemakeit (gegründet 2012 in der Schweiz) zusammenhängt, wo Simone Mathys-Parnreiter 7 Monate nach dem Start in Österreich schon mehrere hunderttausend Euro für diverse Projekte via wemakeit sammeln konnte und auch gegenwärtig ein Haufen interessante Projekte online sind.
Nun möchte auch Fundraizer ein Stückchen vom wachsenden Kuchen und veranstaltet daher zwecks Anmeldung vieler Projekte einen Crowdfunding-Wettbewerb, welcher mit Sachpreisen im Wert von 25.000 Euro dotiert ist.
Man darf schon sehr gespannt sein, wie sich diese sehr interessante und sinnvolle Sparte des Crowdfundings entwickelt - Konkurrenz belebt aber bekanntlich ja sowieso das Geschäft und auf ein ambitioniertes heimisches Portal kann man sich durchaus freuen.
Ad hoc-Meldung - Oktober 2015