Nach dem dritten Quartal 2015 ist die vorliegende Zwischenbilanz der RBI (Raiffeisen Bank International) nicht wirklich ein Grund zum Jubeln - und doch wird wohl unter dem Strich für 2015 sich nun doch ein kleiner Gewinn ausgehen. Das resultiert aber primär daraus, dass nun angenommene Restrukturierungskosten für 2015 in der Höhe von 550 Mio. Euro nun doch noch nicht schlagend werden.
Somit darf man wohl davon ausgehen, dass irgendwann im nächsten Jahr einige (viele) Millionen nach unten korrigiert/abgewertet werden - heuer erwartet man diesbezüglich nun nur noch einen Bedarf von 100 Mio. Euro.
Nachdem auch die Kreditvorsorgen der RBI deutlich hinter dem Vorjahr liegen (300 Mio. Euro weniger) und auch der Verwaltungsaufwand deutlich sank (Mitarbeiter: 52.744 nach 54.730, Filialen: 2.754 nach 2.866), liegt trotz deutlich weniger Zinsüberschuss und Provisionsüberschuss das Konzernergebnis der Raiffeisen Bank International nach 9 Monaten bei 378 Mio. Euro. Im Vorjahr waren es nach drei Quartalen noch 225 Mio. Euro gewesen, am Jahresende musste dann aber ein Verlust von 493 Mio. Euro bekanntgegeben werden.
Dass sich die RBI aktuell auf Schrumpfkurs befindet zeigt auch die Bilanzsumme, welche von 121,6 Mrd. Euro auf 117,2 Mrd. Euro gesunken ist - auch für 2016 darf man sich wohl keine Gegenbewegung erwarten.
Ob das Verschieben von Kosten nach hinten für die Börse eine gute Nachricht ist, wird sich noch weisen - seit Jahresstart hat sich die Aktie der RBI aber bisweilen recht gut gehalten: Ende Jänner zahlte man noch rund 9 Euro für das Papier, aktuell kann man die RBI-Aktie um 14 Euro erwerben.
Bei Banken muss man ohnehin noch mit einigen schlechten Nachrichten rechnen - im aktuellen Preis sind solche aber wohl auch schon eingepreist. Wer also hofft, dass man 2016 trotz weiterer Restrukturierungskosten in den schwarzen Zahlen landet, ist mit 14 Euro wohl nicht schlecht bedient. Wiewohl fast alle Bankenaktien derzeit ein wenig Casinocharakter haben...
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - November 2015