Daschauher - der Winter kommt nun doch noch vorbei. Nach vielen neuen Rekordtagen in Sachen "Wärmster Tag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen" zeigt nun in den nächsten Tagen der Winter in Österreich doch noch seine Krallen und es wird deutlich kälter.
Wiewohl der Klimawandel evident ist (jaja, ein paar Gegenstimmen von Ignoranten wird es diesbezüglich wohl immer geben), wird man in unseren Breiten aber wohl weiterhin viele Monate die Heizung einschalten müssen (vielerorts sogar schon ab September) - die Wahl des Heizsystems bleibt somit auch für künftige Generationen die "Qual der Wahl" und kostet vielfach auch eine kleine Lawine...
Im Oktober 2015 hat der VKI (via Zeitschrift Konsument) wieder einmal die Preise für diverse Heizsysteme unter die Lupe genommen - ein interessanter Vergleich, den wir Ihnen nicht vorenthalten wollen:
Mit 3,58 Cent pro Kilowattstunde (kWh) ist Holz wiederum Testsieger des VKI - hier wurde die günstigste Variante (Holz im modernen Holzvergaserkessel) herangezogen. Hat man (wie so viele Haushalte) allerdings noch einen Uraltbrennkessel, wird es natürlich etwas teurer.
Auf Platz 2 landen wieder die diversen modernen Wärmepumpen: Die Erdwärmepumpe ist mit 4,13 Cent pro kWh eine sehr praktische Variante - kostet aber natürlich in der Anschaffung viel Geld. Ähnliches (nur abgeschwächt) gilt auch für die Luftwärmepumpe (die da gerade auch hinter der Geldmarie rotiert): Etwas günstiger als eine Erdwärmepumpe, deutlich teurer als z.B. ein neuer Ölbrenner oder ein Erdgasanschluss.
Auf Platz 3 findet sich wieder das Heizen mit Pellets, welches mit 5,84 Cent pro kWh (4,68 lt. Interessensvertreter pro pellets) weiterhin zu den günstigsten Heizvarianten gehört aber als direkter Konkurrent zur Ölheizung derzeit sehr unter den niedrigen Ölpreisen leidet: 2014 wurden schon um 40% weniger neue Pelletskessel installiert, 2015 ist wohl ein weiteres Minus von ca. 20% zu erwarten. Viele Besitzer von alten Ölheizungen verschieben derzeit den Umstieg auf ein neues Heizsystem - der niedrige Heizölpreis (irgendwo gerade um 65 Euro für 100 Liter, so billig war es zuletzt 2009) verlockt hier viele Eigenheimbesitzer, Investitionen auf die lange Bank zu schieben.
Womit wir auch schon bei den Kosten für Heizöl wären, die seitens VKI mit 7,05 Cent/kWh errechnet wurden und damit sogar Erdgas (7,09 Cent/kWh) überholten - Erdgas ist in Österreich ob schlechter Altverträge der meisten Anbieter nach wie vor deutlich zu teuer.
Auch Strom mit einem Direktheizgerät wurde vom VKI erhoben - 17,75 Cent/kWh sind eine klare Ansage, das Heizsystem neu zu adaptieren - leider ist das den "Stromheizern" leider oft nicht möglich, schließlich heizen nur noch die ärmsten Schichten ausschließlich mit Strom.
Während sich "Otto-Normalbürger" im aktuellen Herbst bisweilen über sehr geringe Heizkosten (= milder Herbst) freuen kann, freuen sich über den Wintereinbruch (mit Schnee und Regen) nun die Stromgesellschaften (die Wasserkraftwerke haben Niederschläge dringend nötig, der Stromverbrauch war im 4. Quartal wärmebedingt sehr gering) und natürlich auch die Tourismusbetriebe und Skiliftbetreiber: In wenigen Tagen (Anfang Dezember) möchten nämlich die meisten Liftbetreiber in die neue Saison starten - und Schneefälle bzw. kältere Temperaturen (für die Schneekanonen) sind hier wirklich "weißes Gold".
Zurück zu den Heizsystemen: Natürlich sind bei Änderungen des Heizsystems auch die sehr unterschiedlichen Anschaffungskosten des Heizsystems relevant! Eine Erdwärmeheizung amortisiert sich gegenüber einer Gasheizung erst in vielen Jahren. Darüber hinaus sind die Möglichkeiten eines Wechsels des Heizsystems oft durch bauliche Gegebenheiten (Altbau) sehr beschränkt. Eine seriöse Aufstellung aller Systeme ist schon daraus resultierend nicht wirklich möglich - die individuellen Umstände sind zu variabel.
Unter Heizung - Heizsysteme im Vergleich finden Sie aber zumindest einige weitere Argumente pro und kontra (neben den Energiekosten, die wir hier aufgelistet haben) - lassen Sie sich für die für Sie scheinbar idealen Heizsysteme einfach jeweils 2 Angebote legen - dann fällt die Amortisationsrechnung schon deutlich seriöser aus. > Ad hoc-Meldung - November 2015