Die SPÖ-ÖVP-Regierung hat sich für den Jahresbeginn 2016 einen dicken Brocken vorgenommen: Die Pensionsreform steht an. Nachdem jüngst der ÖVP-Position nahestehende Experten sich mit Reformvorschlägen zu Wort gemeldet haben, kam erwartungsgemäß von SPÖ-Seite und der Pensionistenvertreter der Konter: "Alles falsch, die Pensionen sind eh sicher, weiterwursteln...". Taktisches Geplänkel vor der eigentlichen Arbeit - und schlechte Aussichten in Sachen längst notwendige Reformen des ungerechten Systems...
Realitätssinn kann man der SPÖ und deren Vorfeldorganisationen in Sachen Pensionssicherung leider nicht zusprechen: Die SPÖ blockiert schon seit Jahren bzw. Jahrzehnten eine ausreichende Reform der Pensionen, die ÖVP hat es in den Jahren der VP-FP-Koalition verabsäumt, wirklich nachhaltige Reformen einzuleiten (wiewohl die damalige Reform durchaus ein richtiger Schritt war).
Jahrzehntelange und grob fahrlässige Realitätsverweigerung macht die Zukunft der Pensionen Jahr für Jahr unsicherer - und zwar nicht der Pensionen, die schon bezogen werden - vielmehr jener Pensionen, die man den jetzt arbeitenden jüngeren und "mittelalten" Menschen bzw. auch den Kindern in vielen Jahren und Jahrzehnten einmal zahlen möchte.
Schon jetzt ist der einstige "Generationenvertrag" (Jung zahlt für Alt) ein klarer Betrugsfall an "Jung", der nur noch durch Milliardenzuschüsse seitens Staat kompensiert werden kann (3,07% des BIP 2015, Tendenz stark steigend) - und in 10 bis 20 Jahren wird das dann deutlich dramatischer: Dann gehen nämlich die 1960er-Jahrgänge in Pension - und die sind nicht mehr oder weniger die (mit Abstand) geburtenstärksten Jahrgänge unserer Gesellschaft.
Diese Generation (der auch die Geldmarie angehört) stöhnt schon heute unter der Rekordabgabenlast und einem immer härter werdenden Arbeitsmarkt, hat aber zumeist noch das Glück, gut bezahlte und solide Arbeitsverhältnisse inne zu haben. Das Pensionskonto verspricht trügerisch schon jetzt nette Pensionen - Zahlen, die sich aber wohl nicht (so wie erwartet) ausgehen werden...
Den Blockierern und Bewahrern der SPÖ seien hier vielleicht nocheinmal ein paar Argumente präsentiert, warum es eigentlich fast schon vorsätzlicher Betrug ist, zu behaupten, die Pensionen (der nächsten Generationen) wären auch nur irgendwie gesichert:
Man könnte diese Aufzählung noch fortführen - aber schon alleine die genannten Tatsachen sollten es verantwortungsvollen Politikern (die es man diesbezüglich derzeit eher nur bei der ÖVP oder den NEOS findet) eigentlich klar machen, dass sich der (ohnehin nicht mehr rosige) Status Quo in ein paar Jahren und spätestens in einem Jahrzehnt überhaupt nicht mehr ausgehen kann. Macht man weiter nicht, droht statt einem "Ende mit Schrecken" (= eine Pensionsreform, die diesen Namen auch verdient) ein Schrecken ohne Ende...
So hart es auch ist - die Wahrheit ist den Menschen auch in Pensionsangelegenheiten zumutbar.
Ein paar Reformansätze der Geldmarie (eh nix Neues):
Muss natürlich nicht alles gleichzeitig sein...trotzdem ist zu befürchten, dass in der Verhandlungen wieder wenig bis nichts rauskommt. Dem Strache wird's freuen...
Ad hoc-Meldung - Dezember 2015