Es sind düstere Zahlen, die AMS und Sozialministerium in Sachen Arbeitslosigkeit per Ende Dezember 2015 heute präsentieren müssen: Mit 475.435 in Österreich arbeitslosen Menschen sind schon fast eine halbe Million Personen arbeitslos bzw. in Schulungen und noch immer ist kein Rückgang des negativen Trends in Sicht. Im Dezember betrug der Zuwachs im Jahresvergleich wieder 4,3%.
Die Arbeitslosigkeit stieg im Dezember bei Frauen um 4,8%, bei Männern waren es nur 4,0%. 417.514 Personen galten als "arbeitslos" (+6,1%), in Schulungen waren mit 57.921 Personen um 6,8% weniger - hier sieht man auch den Trend zum Sparen, da das Geld primär für hohe Arbeitslosenleistungen benötigt wird.
Die nationale Arbeitslosenquote stieg um 0,4 Punkte auf 10,6%, in der Statistik von EUROSTAT ging die Arbeitslosigkeit sogar um 0,1 Punkt auf 5,6% zurück.
Während die Arbeitslosigkeit in Tirol nur um 0,1% stieg, explodierte in Wien (wo auch starkes Bevölkerungswachstum verzeichnet wird) diese geradezu: Plus 12,5% sind mit Abstand der schlechteste Wert in Österreich.
Bei den Inländern stieg die Arbeitslosigkeit nur um 3,6%, bei den Ausländern um satte 12,6% - der starke Zuzug aus dem Ausland (oft auch von Menschen ohne brauchbare Ausbildung und Sprache) hinterlässt hier schon deutliche Spuren und wird wohl weiter zum Problem am Arbeitsmarkt. Keine Frage: Für die vielen Flüchtlinge wird es wohl nicht so rasch passende Arbeitsplätze geben, für Menschen ohne Ausbildung wird es in Österreich deutlich härter.
Auch bei den älteren Arbeitnehmern bleibt die Lage am Arbeitsmarkt prekär - ein Anstieg von 9,9% wurde hier bei den Arbeitslosen festgestellt. Im Gesundheits- und Sozialwesen ist die Arbeitslosigkeit wieder um starke 9% gestiegen, auch in Beherbergungsbetrieben und in der Gastronomie sind es starke 7,4%. Gerade hier haben ein schwacher Dezember und vielleicht auch schon die Registrierkassenpflicht (= weniger Schwarzgeld in der Gastronomie) Spuren hinterlassen.
2 positive Zahlen zum Schluss: Die Anzahl der unselbständig Erwerbstätigen stieg im Jahresabstand um 40.000 auf 3.512.000 Personen, die beim AMS gemeldeten "offenen Stellen" schoben gar um 33,1% auf 29.461 Stellen an.
Eine Trendwende am Arbeitsmarkt (mit sinkender Arbeitslosenrate) wird es aber 2016 trotz Konjunkturlüfterl wohl nicht geben.
Ad hoc-Meldung - Jänner 2016