Auch 2015 haben sich die Prämieneinnahmen (unkonsolidierte Zahlen) der Vienna Insurance Group (VIG) wieder reduziert. Lag man 2013 noch bei 9,39 Mrd. Euro Prämienvolmen, waren es 2014 deren 9,37 Mrd. 2015 verlor man nochmals deutlich Prämien und lag schließlich bei 9,23 Mrd. Euro, einem Minus von immerhin 1,5 Prozent.
Hauptsächlich waren dieser Rückgang 2015 auf das deutlich schleppender laufende Geschäft mit den Einmalerlägen zurückzuführen - der einstige Prämientreiber hat sich -nicht zuletzt ob der Niedrigzinsphase- wiederum negativ auf die Gesamtprämien ausgewirkt. Um 16,3% sind die Einmalerläge 2015 gesunken während die laufenden Prämien sich immerhin um 2,3% erhöhen lassen konnten - unter dem Strich bleibt bei der Sparte Lebensversicherung noch ein Minus von 5,8% auf 4,02 Mrd. Euro über.
Zuwächse hingegen im Bereich Schaden-Unfall, wo man um 2% auf 4,82 Mrd. Euro zulegen konnte. Auch der Bereich Krankenversicherung war 2015 mit 398 Millionen nach einem Minus im Jahr davor (welches es auch 2014 im Bereich Schaden-Unfall gab) um 2,9% besser als noch 2014.
In den nach Prämienvolumen stärksten 4 Ländern musste jeweils ein Prämienminus hingenommen werden: Österreich verlor 0,5% auf 4,05 Milliarden Euro, Tschechien gar 5% auf 1,78 Mrd. Euro, die Slowakei 1,5% auf 724 Mio. Euro und Polen 22,5% auf 844 Mio. Euro. In allen Ländern war hier primär die Sparte Lebensversicherung (Polen: -31,6%, Tschechien: -16,5%) für die Mindereinnahmen verantwortlich.
Beachtlich hingegen der Zuwachs in Rumänien, wo man mit 25,4% bzw. 446 Mio. wieder einmal zulegen konnte. Auch die "Sonstigen Märkte" liefen expansiv: +9,9% auf 1,30 Mrd. ließen die Gesamtprämien im Konzern deutlich weniger schrumpfen.
Das Konzernergebnis der VIG lässt noch ein paar Wochen auf sich warten - diesbezüglich scheint aber ein klarer Gewinneinbruch schon fix: Nach dem 3. Quartal 2015 betrug der Konzerngewinn nämlich nur noch 143 Mio. Euro (nach 337 Mio. Euro im Jahr zuvor), hohe Abschreibungen in der EDV (IT) von fast 200 Mio. Euro werden das Jahr 2015 in der Vorstands- und Aktionärsriege nicht unbedingt zum Fest machen.
Die Prämieneinnahmen sind aber durchaus im Bereich der Erwartungen und werden wohl kaum großen Einfluss auf den zuletzt ziemlich geprügelten Aktienkurs der VIG haben - mit zuletzt 21,92 Euro hat sich die VIG im letzten Jahr fast halbiert, man könnte hier trotz aller Skepsis gegenüber dem Versicherungsbereich (dem keine fetten Jahr bevorstehen) vielleicht auch schon wieder einsteigen...
Ad hoc-Meldung - Jänner 2016