Ziemlich überraschende Zahlen seitens RBI (Raiffeisen Bank International) wurde Montag-abends präsentiert: Einerseits gab die RBI einen vorläufigen Gewinn von immerhin 383 Mio. Euro bekannt, andererseits wurde das Ergebnis aus dem Vorjahr noch ein wenig roter: Der Verlust von 493 Mio. Euro für 2014 wurde auf 616,8 Mio. Euro korrigiert.
Ob einer Prüfung seitens der Österreichischen Prüfstelle für Rechnungslegung wurden für die 2014er-Bilanz noch weitere -124,1 Mio. Euro gefunden (weniger Firmenwert der Polbank, weitere Kreditvorsorgen) - das Ergebnis für 2014 lag somit mit 616,8 Mio. Euro Verlust noch deutlich tiefer in der Verlustzone.
Da kommt es gar nicht ungelegen, dass man für 2015 nun (vorläufige Zahlen) einen Gewinn von 383 Mio. Euro avisieren kann. Um 28% (von 1,75 Mrd. auf 1,26 Mrd.) gesunkene Kreditvorsorgen sowie auch niedrigerer Verwaltungsaufwand (2,92 Mrd. nach 3,02 Mrd.) Euro sorgten für die positiven Zahlen.
Trotzdem war 2015 für die Raiffeisen Bank International keinesfalls ein gutes Jahr - vielmehr wurde wieder konsolidiert. Der Zinsüberschuss sank von 3,79 Mrd. Euro auf 3,33 Mrd. Euro, der Provisionsüberschuss von 1,59 Mrd. auf 1,52 Mrd. Euro und die Bilanzsumme schrumpfte deutlich von 121 Mrd. Euro auf nunmehr 114 Mrd. Euro. 2011 war man noch bei 147 Mrd. Euro gelegen - da sieht man deutlich, wie die RBI kleiner wird...
Mit 11,32 Euro ging die Aktie am Montag aus dem Handel - zwischen 10,50 und 15,50 Euro pendelte das Papier im letzten Jahr. Vor 5 Jahren musste man noch über 43 Euro für die RBI-Aktie hinlegen - derartige Kurse wird man aber wohl so rasch nicht mehr sehen.
Trotzdem natürlich ein sehr interessanter Einstiegskurs für risikofreudige Anleger welche der Ansicht sind, dass es nun gar nicht mehr viel weiter nach unten gehen kann und schön langsam auch die Banken mit Ostengagement (wie auch ganz stark bei der RBI negativ ins Gewicht gefallen) den Tiefpunkt erreicht haben. Aber fix ist natürlich nix.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Februar 2015