Nach einigen schwachen Jahren (2012 und 2013) sowie Jahren, die sogar in der Verlustzone endeten (2011 und 2014), unzähligen (nicht unpolitischen) Troubles und einem Eigentümerwechsel (die America Movil von Milliardär Carlos Slim hält derzeit 59,7% der Anteile) endete das Jahr 2015 für die Telekom Austria (TKA) einmal wieder mit deutlich besseren Nachrichten: Ein Gewinn von 392,8 Mio. Euro für das Geschäftsjahr 2015 wurde bekanntgegeben.
Der Umsatz der Telekom Austria erhöhte sich um 0,2% auf 4,03 Mrd. - von einer Trendwende (zuletzt immer rückläufige Umsätze) kann man aber nur bedingt sprechen: Immerhin hat die TKA in Bulgarien, Slowenien, Kroatien und Mazedonien zugekauft bzw. fusioniert.
Das erklärt auch den massiven Anstieg von Festnetzanschlüssen (+23,7% auf 3,37 Mio. Anschlüsse), bei den Mobilfunkkunden zählte man um 3,5% (20,7 Mio.) mehr als noch vor einem Jahr.
Sehr erfreulich das Geschäft der Österreich-Tochter A1: Ein Umsatz von 2,53 Mrd. Euro (+2,2%) ist wohl auch auf die Erhöhung vieler Tarife und die Marktbereinigung am österreichischen Markt zurückzuführen.
Mitarbeiter wurden in Österreich wieder deutlich abgebaut: 8.512 Personen (-1,2%) arbeiten nunmehr in Austria, 17.673 Angestellte sind es hingegen insgesamt - die Zukäufe auf dem Balkan sind hier hauptverantwortlich.
Für 2016 erwartet man seitens Telekom Austria ein stabiles Ergebnis und leicht steigende Umsätze, die Dividende soll auch 2016 5 Cent betragen, stellt demnach derzeit nicht wirklich einen Investitionsgrund in die Aktie dar. Die fast fahrlässige Hochdividendenpolitik vergangener Jahre (die viel Kapital aus dem ohnehin angeschlagenen Unternehmen abgezogen hat) wird gescheiterweise von Neo-Vorstand Siegfried Mayrhofer (und natürlich der Anteilseigner) nicht weitergeführt - als Ausgleich für die "Verschwenderjahre" gibt es nun eben eine Zeit einmal nur 5 Cent pro Aktie.
Angesichts von 2,68 Mrd. Euro Nettoverschuldung sicher kein Fehler - gerade die Beteiligungen im Osten (Weißrussland, Balkan) sind wohl auch in Zukunft für negative Überraschungen gut. In Österreich scheint man sich einmal gefangen zu haben - und das ist wohl die beste Nachricht seitens TKA.
Im 12-Monats-Vergleich sieht die Aktie der TKA ziemlich traurig aus: Von 5,80 Euro im Februar des Vorjahres ging es kurz hinauf auf ca. 6,60 Euro, seither fast laufend Kursrückgänge, die heute mit 4,66 Euro (Schlusskurs 4,75 Euro) einen negativen Höhepunkt fanden.
Telekom Austria: Derzeit nur etwas für Mutige - aber den gehört ja angeblich die Welt...
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Ad hoc-Meldung - Februar 2016