Der wohl größte Gegenspieler von Heizöl ist in Österreich zweifelsfrei die Pelletsheizung. Ob der seit 2014 massiv eingebrochenen Ölpreise hat sich die Nachfrage nach neuen Pelletskesseln allerdings ziemlich eingebremst: 2014 wurden nur noch 6.209 neue Pelletskessel (nach weit über 10.000 Stück in den 3 Jahren davor) installiert - und im Jahr 2015 (Zahlen noch nicht da) waren es wohl sogar noch weniger.
Der derzeit extrem billige Ölpreis lässt demnach sehr viele Eigenheimbesitzer mehr oder minder alte Ölkessel (so um 600.000 werden es wohl noch sein) weiterlaufen und die Anbieter und Proponenten von Ölheizungen können sich derzeit sogar über gute Nachfrage (Austausch Brenner oder auch Neuinstallationen) freuen.
Auch wenn der sich dem Ende zugehende Winter 2015/2016 von seiner wärmsten Seite gezeigt hat, stellte der kommende Frühling für viele Besitzer von Ölheizungen die übliche Frage: Jetzt Nachtanken oder noch zuwarten. Eine Frage, die natürlich niemand seriös beantworten kann.
Nachdem die etwas geleerten Öltanks aber derzeit scheinbar sehr günstig nachzufüllen sind (aktuell kosten 100 Liter Heizöl um 51 bis 52 Euro, Preis bei Abnahme von 3.000 Liter), kommen die Heizöllieferanten derzeit ziemlich ins Schwitzen und haben oft schon ziemlich lange Lieferzeiten.
Der dem "Hausverstand" zugeneigte Ölheizungsbesitzer rechnet natürlich (auch aus Erfahrungen der letzten Jahrzehnte) nicht damit, dass der aktuelle Ölpreis (32 Dollar WTI-Öl, 35 Dollar Brent, pro Barrel) dauerhaft so tief bleibt - auch wenn man sich hier natürlich massiv irren kann. Immerhin scheint die Machtstellung und Einigkeit der OPEC ob politischer Krisen in diversen OPEC-Länder ziemlich gebrochen, die Förderung übersteigt noch immer die Nachfrage und nun drängt auch noch der Iran wieder auf den internationalen Ölmarkt.
Nachdem Heizöl 2014 aber zwischen 90 und 65 Euro pro 100 Liter gekostet hat und 2015 dann zwischen 80 und 65 Euro, scheinen Preise von derzeit 51 bis 52 Euro noch immer sehr günstig - auch wenn man heuer schon 45 Euro gesehen hat.
Zum Vergleich: Ende Februar 2014 zahlte man für die Nachfüllung noch 92 Euro, 2015 dann 76 Euro - da locken 51 oder 52 Euro schon sehr...
So nett das derzeit aber auch aussieht - auf längere Sicht kann man wohl annehmen, dass sich der Ölmarkt wieder beruhigen wird und die aktuelle Heizöl-Diskonterzeit ein Ende hat. Bleibt man bei der Ölheizung, kann man derzeit zwar durchschnaufen - auf der sicheren Seite (die halt in der Anschaffung mehr kostet) ist man aber eher nur mit alternativen Energieträgern wie Pellets, Brennholz oder Wärmepumpe.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Februar 2016