Die Berichtesaison für die Wiener Börse läuft (bis auf die Ölwerte) 2016 bisweilen hervorragend: Auch das heute bekanntgegebene Ergebnis des Flughafen Wien für 2015 sieht ausgezeichnet aus: Mit einem Gewinn von 100,4 Mio. Euro (plus 21,8% zum Vorjahr) erreicht der Flughafen ein Rekordergebnis.
Die Schatten von Terminal3/Skylink werden also deutlich kürzer - auch wenn für den Flughafen Wien und deren Vorstand Günther Ofner auch 2015 nicht alles so glatt lief, wie man es sich wünschen würde: Verkehrsrückgänge durch den Ukraine-Konflikt (Russland!), Krise im Nahen Osten, Streiks (Lufthansa) etc. sorgten auch für Sorgenfalten.
Neue Airlines in Wien, ein boomender Tourismus (Wien!), neue Destinationen, gute Erfolge auf der Langstrecke und ein ausgezeichnet laufendes Geschäft im Bereich Shopping/Gastro konnten die negativen Aspekte aber klar kompensieren. Mit 21,8 Mio. Passagieren zählte der Flughafen so auch wieder einmal einen neuen Rekordwert - ein Plus von 1,3% gegenüber 2014.
Den Umsatz konnte man um 3,8% auf 654,4 Mio. Euro steigern, das EBIT erhöhte sich von 119,8 auf 142,9 Mio. Euro (+19,3%) und der Gewinn (wie schon eingangs erwähnt) lag erstmals über 100 Mio. Euro, stellt also das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte dar.
Die Nettoverschuldung konnte um 40,2 Mio. Euro auf 466 Mio. reduziert werden - da geht sich dann sogar eine satte Dividendenerhöhung von 1,65 auf 2 Euro pro Aktie aus, über welche sich die Airports Group Europe (Fond, 29,4% Anteile), der Freefloat (20,1%), die Stadt Wien (20%), das Land Niederösterreich (20%) und auch die Mitarbeiter (10%) freuen dürfen.
2016 hat man auch schon beim zuletzt sehr gut laufenden Flughafen Malta Anteile aufgestockt - der Flughafen Wien besitzt nun 48% der Anteile.
Für das Jahr 2016 rechnet Günther Ofner mit einem Umsatz von ca. 675 Mio. Euro und einem weiteren Rekordergebnis von 105 Mio. Euro. Beim Passagierwachstum gibt man sich vorsichtig: 0 bis 2% sind hier in Planung.
Gute Nachrichten - die sich auf die ziemlich hoch bewertete Aktie (über 80 Euro) aber wohl kaum massiv auswirken werden. Der Flughafen Wien darf aber immerhin wieder einmal lobend erwähnt werden - das war im letzten Jahrzehnt nicht immer der Fall.
Auch schlechte Nachrichten für die Aktie des Flughafen gab es übrigens: Sie fliegt zukünftig aus dem ATX 20 und muss sich mit dem ATX prime zufrieden geben.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - März 2016