Bei Energiepreisen von aktuell ca. 25 Euro pro MWh (oder 2,5 Cent pro kWh) ist es durchaus als Erfolg zu weisen, wenn derzeit Stromgesellschaften positiv bilanzieren können - dem Verbund ist das 2015 durchaus gelungen - und die Primärenergiepreise waren im Vorjahr nur unwesentlich höher.
Trotz schlechter Wasserführung im Gesamtjahr 2015 (der Erzeugungskoeffizient lag bei 0,93 nach 1,02) konnte der Umsatz beim Verbund von 2,88 Mrd. Euro auf 2,97 Mrd. Euro gesteigert werden. Insbesondere höhere Einnahmen durch Bereitstellung von Regelenergie und Engpassmanagement brachten dem Verbund nette Zusatzeinnahmen und auch die Erlöse bei den Endkunden (weiterhin starke Werbetätigkeit, schon 341.000 Stromkunden) konnten gut gesteigert werden.
Das EBIT landete im Vorjahr bei 410,6 Mio. Euro (nach 384,4 Mio.) und das Konzernergebnis wurde von bescheidenen 126,1 Mio. Euro auf immerhin 207 Mio. Euro gesteigert. Nur zum Vergleich: 2013 lag dieses noch bei 579,6 Mio. Euro.
Auch die (recht hohe) Nettoverschuldung ist beim Verbund gesunken und liegt nun bei 3,69 Mrd. Euro. Im Vorjahr waren es noch 4,06 Mrd. Euro gewesen.
Für die leidgeprüften Aktionäre des Verbund nimmt man sich eine Ausschüttung von 30 Cent pro Aktie vor - im Vorjahr wurden 29 Cent ausgeschüttet. Interessant, dass ein Dividendenvorschlag von 35 Cent nun doch noch zurückgezogen wurde - wiewohl die 30 Cent derzeit durchaus passen. Der Verbund möchte hier ob zuletzt wieder stark gesunkener Strompreise stärker in Sachen "Free-Cashflow" aufgestellt sein.
Für 2016 wird ein Ergebnis von ca. 230 Mio. Euro angestrebt - wieweit dies realistisch ist, wird der Strompreis und die Wasserführung zeigen.
Die geprügelte Aktie des Verbund lag im Vorjahr noch bei ca. 17 Euro und ging gestern mit 10,84 Euro aus dem Markt. Nach unten scheint man hier (ohne neue Finanzmarktpanik) ziemlich gut abgesichert, nach oben gibt es viel Platz. Dazu müssten sich aber auch die Energiepreise wieder etwas nach oben bewegen.
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Ad hoc-Meldung - März 2016