Satte 125,8 Mio. Wertberichtigungen für den jüngst ruchbar gewordenen Verkauf der deutschen trans-o-flex Gruppe musste die heimische Post AG für das Geschäftsjahr 2015 einstellen - da ist klar, dass dies das Ergebnis massiv nach unten drückt. Aber immerhin: Die Post ist ein jahreslanges Sorgenkind (10 Jahre lang wurde die Post mit dem Kauf nicht glücklich) los und hat einen Verlustbringer weniger im Portfolio.
Abgesehen vom Verkauf der trans-o-flex entwickelte sich der Umsatz 2015 mit einem Plus von 1,6% (auf 2,402 Mrd. Euro) wieder durchaus zufriedenstellend und auch das EBIT wuchs um 2,6% auf 198 Mio. Euro an.
Durch die hohen Einmaleffekte in Sachen trans-o-flex-Verkauf (welche man wohl noch zu hoch bewertet in den Büchern hatte) sank das Ergebnis nach Steuer von 146,8 Mio. Euro auf bescheidene 71,6 Mio. Euro - trotzdem schüttet die Post AG wie im Vorjahr wieder 1,95 Euro pro Aktie an Dividende aus.
Das normalerweise eher schrumpfende Segment Brief (plus Filialen plus Werbepost) konnte 2015 durch eine Tariferhöhung (1.3.2015) leicht zulegen und erzielte einen um 0,9% höheren Umsatz, welcher bei 1,502 Mrd. Euro lag.
Auf dem Boommarkt Paket gibt es für die heimische Post seit Herbst 2015 große Konkurrenz durch die deutsche Post (DPD) - trotzdem konnte man um gute 2,9% zulegen und 900,2 Mio. Umsatz einfahren. Gespannt kann man hier schon auf die Zahlen für 2016 warten, deren Vergleich aber wohl durch den Wegfall der trans-o-flex nur bedingt aussagekräftig sein wird.
Für 2016 gibt man sich seitens Post mit einer "stabilen Entwicklung" zufrieden - natürlich werden die Umsätze minus trans-o-flex geringer ausfallen und auch der Markteintritt von DPD wird im Paketsegment an den Umsätzen knabbern. Stabile Zahlen für 2016 wären also schon als Erfolg zu werten.
Bei der Mitarbeiterzahl ist man weiterhin auf Schrumpfkurs: 23.476 Mitarbeiter (minus 476) wurden bekanntgegeben, eine Zahl, die 2016 deutlich runterrattern wird.
Runtergerattert ist im letzten Jahr auch die sonst sehr solide Aktie der Post: Mit zuletzt 34,65 Euro lag man rund 20% tiefer als noch vor einem Jahr. Die Aktie ist damit aber duraus fair bewertet und immer noch ein solider Dividendentitel, der mit dem Verkauf von trans-o-flex nun eine Sorge weniger hat.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - März 2016