Keine Frage: Tesla-Gründer Elon Musk weiß, wie man mit Medien umgeht: Die in der Nacht auf Freitag vollzogene Präsentation des neuen Tesla, dem Tesla Model 3, war ein hervorragend inszeniertes Medienspektakel, welches binnen 24 Stunden auch schon in 115.000 unverbindliche Vorbestellungen (allerdings mit kleiner Anzahlung) mündete. Eine stolze Zahl, die sich in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten wohl noch weiter steigern lässt.
Waren die bisherigen Tesla-Varianten primär sehr kaufkräftigen Schichten (die auf die Wirtschaftlichkeit nicht achten mussten) vorbehalten, so ist der irgendwann 2017 erscheinende Tesla 3 hauptsächlich für die interessierte Mittelschicht gedacht.
Mit den behaupteten 345 Kilometer Reichweite (die bei Gegenwind, zu hohem Speed oder kalter Witterung dann wieder deutlich schrumpfen wird) kann man sich aber mit dem Tesla ohne grobe Sorgen schon von Wien aus Richtung Linz oder Graz begeben - bei Salzburg oder Klagenfurt sollte man aber sicherheitshalber noch nach Stromtankstellen suchen...
Trotzdem sind Reichweiten über 300 Kilometer durchaus für viele potenzielle Käufer schon ein persönliches Rechenexempel wert - man kann davon ausgehen, dass der Tesla 3 als Zweitwagen auch in Österreich durchaus häufig verkauft wird.
Der Preis wurde vorerst einmal mit rund 35.000 Dollar (ca. 30.700 Euro) avisiert - für einen Klein- bis Mittelklassewagen noch immer ein recht stolzer Preis, den aber die Mittelschicht wohl eher bereit ist zu zahlen als die 70.000 Euro plus für einen "klassischen" Tesla der alten Schule. Man muss aber auch davon ausgehen, dass der Preis in Europa wohl nicht ganz einfach von Dollar auf Euro umzurechnen ist und da wohl noch der eine oder andere Tausender hinzukommt...
Auch der schon vorher in Europa erscheinende Opel Ampera e liegt punkto Leistung und Preis in etwa beim neuen Tesla 3 - man darf sich hier als Fan der Elektroautos einen wunderbaren Preiskampf wünschen, der aber ob der sehr engen Kalkulation (Elektroautos sind noch lange kein Geschäft) wohl kaum kommen wird.
However: Die Elektromobilisten freuen sich schon jetzt (nur die Hersteller der aktuellen E-Cars werden wohl derzeit etwas weniger verkaufen - die Fans warten auf den Ampera e oder den Tesla 3), 2017 werden die Zulassungszahlen in die Höhe schießen, auch in Österreich.
Die Aktie von Tesla ist jedenfalls schon einmal kräftig in die Höhe geschossen - ist aber noch immer reine Spekulation auf den Durchbruch der Elektromobilität. Sieht man sich aber die Zahl der Vorbestellungen an und weiß man, dass Tesla 2020 mit jährlich 500.000 Autos rechnet, könnte der Musk-Tesla-Plan durchaus aufgehen...
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - April 2016