In Sachen Solarenergie gibt es in Österreich eine Vielzahl interessanter Unternehmen, welche mit Erfindergeist an Lösungen für heute bzw. die Zukunft arbeiten. Ein Unternehmen davon ist die smartflower energy technology GmbH aus Güssing (Burgenland), welche mit der "smartflower" schon jetzt für Furore sorgt.
Die smartflower ist (wie der Name schon verrät) eine Solaranlage, deren ein- und ausfaltbare Solarmodule (wenn Sie wollen: Photovoltaikmodule) in Sonnenform der Sonne folgen - und das im ideal 90-Grad-Winkel.
Darum gibt es auch bis zu 40% Mehrertrag zu einer vergleichbaren Aufdachanlage, welche mangel Bewegungsmöglichkeit natürlich auf die ideale Bestrahlung warten muss. Ob der üblichen Verbrauchsspitzen geht das Unternehmen auch von einem (sehr ambitionierten) Eigennutzungsgrad von ca. 60 Prozent aus (bei einer Auf-Dach-Anlage in der Regel zwischen 25 und 30 Prozent), der natürlich durch individuelle persönliche Verhältnisse schwanken kann.
Die smartflower entfaltet sich morgens bei Sonnenaufgang und wächst zu einem 18m2 Solarmodulfächer, folgt dann brav der (hoffentlich vorhandenen) Sonne und geht schließlich abends dann wieder in die Sicherheitsposition, wobei auch eine Selbstreinigung erfolgt. Stürmt es, geht die Anlage ab 54 km/h in eine Sicherheitsposition, ab 63 km/h zieht diese (wie abends) sicherheitshalber komplett ein. Ein Vorteil in Sachen Sturmschäden - aber auch ein kleiner Nachteil für Regionen mit viel Wind bzw. Sturm.
Neben der Selbstreinigung der Module (bei Auf-Dach-Anlagen nicht vorhanden) ist auch eine gute Hinterlüftung der smartflower zu erwähnen - an Hitzetagen in Sachen Ertrag auch ein Vorteil. Auch noch erwähnenswert: Auf den Wechselrichter gibt es eine Garantie von 5 Jahren, 10 Jahre gibt es eine Modulgarantie und auf 25 Jahre gibt es eine Garantie von 80% der Leistung. Klingt gut. Auch die Flexibilität der Anlage (kann auch an andere Standorte mitgenommen werden) ist sicher kein Nachteil.
Für die smartflower kann selbstverständlich auch eine Förderung beantragt werden (derzeit ca. 630 Euro), der Überschussstrom wird beim persönlichen Stromanbieter zum jeweiligen Tarif eingespeist.
Die Leistung der smartflower beträgt 2,32 kWp - was in kWh einem Jahresertrag zwischen 3.400 bis 6.200 kWh (eher nur in klaren Sonnenregionen im Süden erreichbar) entspricht. In den Bundesländern ohne Dauernebel ist der Ertrag natürlich höher als z.B. im Flachland im Osten (mit viel Wind) - natürlich hängt es auch sehr stark vom Eigenverbrauch und den zukünftigen Strompreisen ab, ob sich die smartflower auch rechnerisch rentieren wird.
Optisch ist das Teil aber 1A, Solarenergie hat in Österreich ohnehin noch Nachholbedarf und wer sein Dach nicht nutzen will/kann, könnte auch an den Varianten smartflower POP+ (mit Speicher), smartflower POP island (Insellösung) oder smartflower POP-e (e-car/e-bike Ladestation) interessiert sein.
Und der Preis? Durchaus o.k.! Die smartflower POP (Normalvariante) ist schon ab 12.600 Euro erhältlich, eine Installationspauschale von 1.320 Euro muss man dann noch hinzurechnen, eventuell benötigen Sie auch noch ein Fertigbetonfundament, eine Erdschraube bzw. hätten gerne eine individuelle Farbe für die smarte Blume.
Eine kleine Rechnung: Geht man von einem Jahresertrag von 4.000 kWh aus (2.400 Eigenverbrauch, 1.600 Einspeisen ins Netz), so erspart man sich dabei (19 Cent Strompreis Eigenverbrauch, 6 Cent Einspeisevergütung angenommen - aktuelle Werte) im Jahr 552 Euro.
Bei einem Anschaffungspreis von 13.400 Euro (nach Förderung) benötigt man damit ca. 24 Jahre, bis die Investition wieder drin ist - ab dann ist der Zusatzertrag Gewinn. Wird der Wechselrichter nicht zu oft defekt, stimmen die Herstellerangaben halbwegs, ist die Eigennutzung hoch und gibt es in den nächsten 25 Jahren (sicher zu erwartende) Preiserhöhungen, ist die smartflower zumindest selbstfinanzierend.
Eiskalte Rechner werden wohl eher eine Auf-Dach-Anlage erwerben, wer aber "superschönen" grünen Strom produzieren will, der trotzdem kein Minusgeschäft ist, ist in Sachen smartflower sicher nicht schlecht bedient.
Hätte die Geldmarie nicht schon eine Auf-Dach-Anlage (seinerzeit zu teuer gekauft), wäre dieses hübsche Stück hochinteressant.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - April 2016