Bisweilen war das Verrechnen einer Abhebungsgebühr von "Fremdbankomaten" (also von Bankomaten, welche nicht von der kontoführenden Bank betreut werden) noch auf Einzelfälle beschränkt - schon sehr bald könnten aber fast alle heimischen Banken eine Bankomatgebühr für solche Fremdbehebungen einführen.
Da ist natürlich logisch, dass sämliche Konsumentenschützer (wie AK, VKI) und natürlich auch der Pensionistenverband kräftig gegen die Einführung einer solcher Gebühr wettern - denn wie wir wissen: Ist eine solche Gebühr einmal eingeführt, gibt es diesbezüglich kein zurück mehr...
Insbesondere die großen Systembanken bekunden immer deutlicheres Interesse an der Einführung einer solchen Gebühr - sieht man sich den Status Quo der Banken an, darf das auch nicht wirklich verwundern: Immer höhere Bankensteuern und Abgaben (Danke Hypo-Alpe-Adria-HETA & Co. dafür...), strengere Eigenkapitalvorschriften, deutlich stärkere Konkurrenz durch Direktbanken aus dem In- und Ausland, Fehlinvestments im Ausland sowie auch eine immer geringer werdende Zinsertragsmarge drücken gewaltig auf die Bilanzen sämlicher Banken.
Fast alle Systembanken schließen daher Filiale um Filiale - daraus resultiert natürlich auch, dass die Anzahl der Bankomaten im Filialnetz der Banken deutlich geringer wird. Kein Nachteil, möchte man meinen - weiß man aber, dass die Banken für Fremdbehebungen eigener Kunden (Kunde der Bank Austria hebt z.B. bei der Volksbank ab) an die Fremdbank dafür Geld zahlen müssen!
Die eigenen Bankomaten werden somit immer weniger - dafür schießen bei Supermarktketten oder Tankstellen etc. plötzlich die Bankomaten wie die Schwammerl aus dem Boden - und jede Behebung dort kostet den Banken Geld. Eine Tatsache, die man in der Argumentation in Sachen Bankomatabhebungsgebühr leider fast nie verwendet, die jedoch durchaus gewichtig ist.
"Verbotsminister" Stöger hat dieser Tage gar eine gesetzliche Vorgabe (ein Verbot von solchen Gebühren) in den Raum gestellt, Finanzminister Schelling sieht das ein wenig vernünftiger und lädt nächste Woche zum "Bankomatgipfel", wo versucht werden sollt, die Banken zu animieren, die Kosten in die Kontopakete einzuarbeiten.
Auch die Geldmarie hält von solchen Gebühren nichts (wäre natürlich auch betroffen) - die kostenfreie Bargeldbehebung sollte auch ohne Gesetze weiter möglich sein. Vorschlag an Herrn Schelling und die Banken: Runter mit der Bankenabgabe (deutlich über eine halbe Milliarde Euro), dann müssen die Banken nicht dauernd neue Gebühren erfinden. So schauts nämlich aus...
Ad hoc-Meldung - April 2016