Es ist durchaus möglich, dass die Post AG 2016 deutlich über dem Vorjahresgewinn von 71,6 Mio. Euro landet - das ist aber primär der Tatsache geschuldet, dass die lange defizitäre deutsche trans-o-flex im Vorjahr massiv abgeschrieben werden musste und heuer nur noch im 1. Quartal in den Umsätzen auftaucht.
Im Umsatz, der sich 2016 schon im 1. Quartal um 1,2% auf 592,8 Mio. Euro reduziert hat (noch mit trans-o-flex) und den man im Gesamtjahr irgendwo bei 2 Mrd. Euro sieht.
Aber nicht nur Umsatz wurde seitens Post im 1. Quartal 2016 verloren, auch das EBIT sank um 5,3% auf 51,1 Mio. Euro (primär ob Kosten für Personalrückstellungen), der Gewinn reduzierte sich von 43,8 Mio. auf 38,7 Mio. Euro.
Wirklich Sorgen muss man sich aber um die Post AG nicht machen - immerhin vergleicht man hier im Bereich Brief, Werbepost und Filialen mit dem Vorjahresquartal, in welchem Wahlen in Szene gingen. Diese fehlten heuer im 1. Quartal (im 2. Quartal 2016 sieht das aktuell mit den Bundespräsidentenwahlen deutlich besser aus) und nachdem die Briefe ohnehin immer weniger werden (der Filialumsatz blieb konstant), sankt der Umsatz in diesem Bereich um 1,9% auf 370,5 Mio. Euro.
Auch wenn der Bereich Paket & Logistik ob der neuen Konkurrenz durch DHL (Deutsche Post) noch heftiger umstritten ist, konnte die Post hier den Umsatz fast halten: Ein Minus von 0,2% auf 222,3 Mio. darf man wohl fast als Erfolg feiern.
2016 wird in Summe wohl eher ein mittelprächtiges Jahr für die Gelbe Post - Der Umsatz wird sich ob des trans-o-flex-Verkaufes sowieso reduzieren (damit ist man aber eine langjährige Sorge los), die Konkurrenz im Paketgeschäft bleibt groß (eine schwarze Null wäre hier schon ein Erfolg) und die Briefe verschwinden langsam oder sicher (Banken und Versicherungen stellen hier immer häufiger auf Internetlösungen um bzw. bieten diese an).
Ein Gewinn deutlich über 100 Mio. Euro ist aber selbst bei weiterem Gegenwind durchaus wahrscheinlich, mit zuletzt 33,79 Euro ist die Aktie durchaus fair bewertet. Um die Dividende von 1,95 Euro auch für 2016 zu halten, sollten aber schon um die 140 Mio. Euro Gewinn übrigbleiben, mehrere Jahre mehr auszuschütten, als man verdient, würde die Post (siehe Telekom Austria) a la longue schwächen.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Mai 2016