Während es in Österreich gerade einmal beim Crowdinvesting ordentlich rauscht, sind Kapitalerhöhungen oder Neuemissionen an der Wiener Börse leider kaum in Sicht - im Gegenteil, der Kurszettel schrumpft und schrumpft. Dabei ist gerade in Niedrigzinszeiten das Investment in Aktien mit Zukunftsfantasie durchaus eine interessante Option - in Deutschland hat man das schon lange erkannt und die Börsenotiz von KMU ist durchaus oft eine Option.
So auch für die AHT Syngas N.V. (mit Aktienmantel aus den Niederlanden, operativem Geschäft via Deutschland und Notiz in Hamburg), welche dieser Tage mit CEO Gero Ferges und CFO Robert Grassmann in Wien um neue Anleger warb.
Das Unternehmen aus Overath (30 Mitarbeiter, davon 20 Ingenieure) sorgt für dezentrale, saubere Energieerzeugung, welche mittels fossilen und erneuerbaren Energieträgern bei geringen Emissionen erzielt werden kann, wobei ein thermischer Prozess bei der Verbrennung mit hohen Temperaturen dafür sorgt, dass die Schadstoffe deutlich geringer ausfallen, als bei konventioneller Verarbeitung.
So kann man z.B. bei der Verarbeitung von Kohle ca. 30% CO2-Emissionen reduzieren - beim Verfahren der AHT Syngas wird das resultierende Gas vor dem Verbrennen "gewaschen" und Schadstoffe werden zu großen Teilen entfernt.
Die AHT Syngas bewegt sich hier primär im Feld mittelgroßer Anlagen (200 bis 500 kW Leistung), den Einsatzgebieten der Technologie sind wenig Grenzen gesetzt: So ist man z.B. mit "Hot-Gas" bei der Stahlerzeugung in Indien tätig, in Japan wird schon ein Projekt nach dem Tsunami (Fukushima!) in Sachen Biomasse (Holz) betrieben und in der nächsten Region kann man z.B. Palmölreste (pro Liter Palmöl verbleiben 2 Kilogramm verwertbarer Rest) zu Strom verarbeiten.
Dabei besonders wichtig: Es entstehen regionale, dezentrale (also nicht von einem etwaig vorhandenen Stromnetz abhängige) Kraftwerke, in denen man lokale (und oft sehr günstige) Ressourcen nutzen kann, bedarfsorientiert produzieren kann und damit auch für regionale Wertschöpfung sorgt. Sehr gutes Beispiel: Indonesien mit seinen vielen Inseln, die bisweilen oft nur (sehr umweltschädlich) mit fossilen Energien versorgt werden konnten.
Auch in China (wo man ob der riesigen Umweltprobleme bis zu 600.000 Klein-Stinker-Anlagen stilllegen möchte und wo nach wie vor riesiges Marktpotenzial wartet) ist AHT Syngas bereits beim Aufbau einer Anlage tätig - im Idealfall sollen auf diesen Standort noch 24 folgen.
Asien steht somit im Fokus der AHT Syngas (die sich primär in nicht geförderten Märkten bewegt) - während dort die Kilowattstunde Strom mit Diesel rund 17 Cent kostet, kann man das Kilowatt aus Biomasse (die oft zuhauf vorhanden ist) dort um ca. 9 Cent herstellen.
Zwecks Aufbau und Ausbau der Auslandsstützpunkte sucht die AHT nun frisches Kapital (und offeriert den zukünftigen Besitzern größerer Aktienpakete auch individuelle Zusammenarbeit) - bis ca. 30.5.2016 kann man um 7 bis 8 Euro pro Aktie 1 bis 1,5 Mio. neue Aktien zeichnen.
Ca. 40% der Aktien der AHT Syngas gehören bisweilen einem Aktionär aus Malaysia, 36% der Gründerfamilie Ferges und ca. 24% sind Streubesitz. Dieser wird ob der Kapitalerhöhung dann deutlich erhöht, eine Notiz im Frankfurter Entry-Standard ist geplant (beantragt).
Das Unternehmen bilanziert seit Jahren in den schwarzen Zahlen und möchte nun mit der Expansionsstrategie den Umsatz deutlich erhöhen: 50 Mio. pro Jahr sollen es in den nächsten 5 Jahren werden, klappt der Plan, dabei eine EBIT-Marge von rund 10% zu erzielen, wäre die AHT ein klarer Kauf.
Die Aktie der AHT Syngas pendelte in den letzten Jahren zwischen 4 und 7 Euro - zuletzt lag der Kurs bei 6,80 Euro pro Stück. Man kann also davon ausgehen, dass man um 7 Euro wohl eine Zuteilung erhält.
Interessantes Unternehmen, interessante Technik, interessante Perspektiven, interessante Aktie. Aber natürlich nichts für Sparbuchsparer.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Mai 2016