Die fetten Jahre sind auch im Versicherungsbereich schon lange vorbei - trotzdem sind die großen heimischen Versicherer seit Beginn der Finanzkrise nie wirklich in Nöte gekommen. Auch wenn die Zinslandschaft und das bescheidene Wirtschaftsumfeld noch durchaus auf die Erträge drückt, was wohl auch noch einige Jahre anhalten wird. Dem kann sich natürlich auch nicht die VIG (Vienna Insurance Group, in Österreich auch als Wiener Städtische bekannt) entziehen - das erste Quartal 2016 zeigt dies klar.
Die im 1. Quartal verrechneten Prämien fielen um 1,8% auf 2,7058 Milliarden Euro - das ist aber primär auf die deutlich sinkenden Einmalerläge zurückzuführen (die weder für die Versicherung noch für die Kunden da und dort besonders attraktiv sind). Ohne Einmalerläge wäre sogar ein Prämienzuwachs von 3,2% gelungen.
Die Bilanzsumme der VIG konnte sogar von 45,15 Mrd. Euro auf 46,40 Mrd. gesteigert werden - schiebt der Osten weiter recht gut wirtschaftlich an, ist auch heuer wieder ein klares Plus in Sicht.
Auch wenn das Konzernergebnis der VIG (auch ob eines um 13% auf 236 Mio. Euro gesunkenen Finanzergebnis) um 21,5% auf 77,6 Mio. Euro sank - den im Vorjahr ob Wertberichtigungen deutlich gefallenen Gewinn von 98,2 Mio. Euro wird man wohl schon dieser Tage klar übertreffen. So nicht wieder irgendwo Berichtigungen lauern, kann man also wohl schon wieder mit einem Gewinn von ca. 300 Mio. Euro rechnen.
Negativ im 1. Quartal 2016 war der Anstieg der Versicherungsleistungen um 1,2% auf 1,75 Mrd. Euro, das blieb auch im Combined Ratio (97,8% nach 96,3% davor) nicht ohne Folgen - je deutlicher der Wert hier unter 100 liegt, desto besser lief das Versicherungsgeschäft.
Die Top-Länder der VIG bleiben unverändert Österreich, Tschechien, die Slowakei und auch Polen. Nur im Baltikum wurde ein kleiner Verlust "erzielt".
Im Jahresverlauf fiel die VIG-Aktie massiv: Vor 12 Monaten zahlte man noch um 35 Euro pro Stück, dann ging es runter auf bis zu 18 Euro. Zuletzt konnte man das Papier um 19,58 Euro erwerben - vielleicht gar kein schlechter Kurs zum Einstieg.
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Ad hoc-Meldung - Mai 2016