Wer 2016 seinen Öltank noch nicht befüllt hat, wird sich derzeit wohl etwas ärgern: Die Diskontpreise für Heizöl scheinen nämlich vorläufig beendet, der Preis für Heizöl zog in den letzten Wochen gewaltig an und verteuert die Voll- bzw. Nachfüllung der Tanks gewaltig.
Noch im Jänner des milden Winters 2015/2016 konnte man 100 Liter Heizöl (bei Abnahme von 3.000 Liter) kurzfristig zum Preis von 45 Euro kaufen, auch in den folgenden Monaten der ausgehenden Heizperiode (bis April) lagen die Heizölpreise zwischen 45 und 55 Euro pro 100 Liter.
Die meisten Öltankbesitzer mit Hausverstand (welcher beim Ölpreis nicht immer ins Schwarze trifft - zu unsicher sind hier Prognosen) haben also schon längst wieder nachgetankt - zu sehr erinnerte man sich noch an Preise von 100 Euro und mehr, welche erst ein paar Jahre zurückliegen. Doch die Gier ("wird schon noch weitersinken, ich warte noch") oder auch finanzielle Nöte ("ich tanke erst nach, wenn die Heizsaison kommt") kommen heuer sehr teuer...
In den letzten Jahren ist der Ölpreis fast laufend gefallen damit wurde auch Heizöl immer günstiger: Zahlte man vor 2 Jahren (2014) um diese Zeit ca. 80 bis 90 Euro pro 100 Liter, so waren es im Vorjahr nur noch 64 bis 69 Euro. Die Folge: Ölheizungen wurden wieder repariert und oft auch wurden neuere (deutlich sparsamere) Brenner angeschafft - und die Neuinstallationen von Konkurrent "Pelletsheizung" gingen massiv zurück.
Dieser Tage könnten aber viele Besitzer von Ölheizungen wieder leicht ins Grübeln kommen: Immerhin ist der aktuelle Heizölpreis mit durchschnittlich 66 Euro pro 100 Liter erstmals seit mehr als 2 Jahren wieder teurer als im Vorjahresvergleich. Das wirkt sich wohl schon bald auch auf die bisweilen durch die günstigen Sprit- und Ölpreise ziemlich niedrige Inflation aus - die laufend gesunkenen Preise in diesem Segment gehören wohl nun der Vergangenheit an und drücken vielleicht sogar schon bald in die andere Richtung.
OPEC, diverse Ölproduzenten bzw. auch sehr deutlich Russland waren durch die niedrigen Ölpreise schon ziemlich unter Druck geraten - aktuell spricht man immer häufiger von Förderlimits bzw. sogar Reduktionen (die dann ohnehin kaum jemand durchführt - zu wichtig sind in den meisten Ölförderländern die sprudelnden Einnahmen aus den Ölquellen), der weltweite Ölverbrauch hingegen ist nicht wirklich sinkend.
Mit den aktuellen 52 bis 53 Dollar pro Barrel (Brent-Öl) oder 50 bis 51 Dollar (WTI) können die meisten Ölproduzenten schon recht gut leben - ein weiterer Anstieg im Winter ist keinesfalls auszuschließen. Wiewohl gesagt werden muss: Wer weiß das schon wirklich...
Fakt scheint: So billig wie zum Jahresanfang 2016 wird's wohl nicht mehr so rasch werden - und Ölheizungen sind nach wie vor keine zukunftsträchtige Lösung: Weil viel zu abhängig von Staaten, in denen man nicht unbedingt leben will...
Ad hoc-Meldung - Oktober 2016