Die guten Nachrichten in Sachen Klimaschutz halten sich anlässlich der akuten Trump-Schockstarre ja in Grenzen - aber es gibt sie. Insbesondere für die heimische oekostrom AG gibt es derzeit sehr aufregende Tage, welche mit einigen (erfreulichen) Neuigkeiten für Kunden und Aktionäre verbunden sind.
Seit einigen Monaten steht vor dem Haus der Geldmarie die Mini-Photovoltaikanlage "simon" der oekostrom AG. Trotz ohnehin vorhandener (und deutlich größerer) Photovoltaikanlage auf dem Dach ein schlichtes (und hübsches) Statement, dass auch Haushalte ohne Dach (ein sonniger Balkon reicht schon völlig) bei der notwendigen Energiewende mitmachen können.
Nach heftigen Diskussionen mit Blockierern bzw. diversen Fachleuten (auf der Geldmarie ist die Diskussion nachzulesen) hat man via Crowdfunding (über 1000x1000.at) die Startserie (1000 Stück) finanziert und nunmehr kann sich jeder ein kleines Stück eigene Photovoltaikanlage um rund 600 Euro kaufen.
Dass es dafür nun auch noch den Klimaschutzpreis 2016 (Kategorie "tägliches Leben") gibt, ist natürlich eine große Entschädigung für die vielen mühsamen Wege, die Pioniere beschreiten müssen. Dazu natürlich auch feine Werbung für das Produkt "simon" selbst.
Wer noch keinen "simon" hat: Es ist sicher nicht das große Geschäft - aber läuft alles glatt, finanziert sich das Ding zumindest im Laufe seiner Nutzungsdauer.
Für viele Diskussionen wird wohl auch der für heute avisierte Start des "ersten Gastarifs zur Förderung der Windgastechnologie" sorgen - insbesondere in den besonders grünen Ecken ist ja bekanntlich Gas auch extrem "pfui".
Tatsache ist aber, dass man in den nächsten Jahren und Jahrzehnten in der Wärmeerzeugung am Gas keinesfalls komplett vorbeikommen wird - auch wenn Österreich mit viel Strom aus Wasserkraft gesegnet ist. Aber immer ist die Wasserführung eben nicht ausreichend (insbesondere im Winter), dauerhaft weht auch kein Wind und die Photovoltaik ist auch noch sehr ausbaufähig und nur am Tage verfügbar.
Solange man Überschussstrom noch nicht wirklich in ausreichenden Massen speichern oder umwandeln kann (hier wird noch viel Zeit vergehen, bis dies der Fall ist), bleibt Gas also (leider) unverzichtbar.
"gas future" der oekostrom AG ist somit primär ein Tarif für oekostrom-Kunden, die weiterhin auf Gas angewiesen sind (so bleibt z.B. in Ballungsräumen wie Wien oft gar keine andere Wahl), aber sämtliche Energie von einem ökologisch orientierten Unternehmen beziehen wollen.
Der jährliche Grundpreis für "gas future" (18 Euro) wird in die Förderung der Windgastechnologie investiert.
Fakt ist jedenfalls, dass das via "gas future" bezogene Gas zu 100% aus physischen Quellen aus Österreich (Niederösterreich) stammt - ca. 1/5 des in Österreich verbrauchten Erdgas wird tatsächlich in Österreich gefördert.
Preislich liegt der neue Gastarif (bei Durchblicker abgefragt) im Mittelfeld der Anbieter, für Neukunden gibt es ein Monat Gratisgas.
Nach harten Anfangsjahren (mit vielen Fehlentscheidungen) hat sich die oekostrom AG in den letzten Jahren prächtig entwickelt und ist nunmehr eines der Lieblingsunternehmen der Geldmarie - was sich auch im laufenden Zukauf einiger Aktien auswirkt.
Auch 2016 wird (wiewohl ein sehr schlechtes Windjahr, aber mittlerweile ist das Unternehmen mit ca. 50.000 Stromkunden hier nicht mehr so abhängig) wohl wieder klar in den schwarzen Zahlen enden und auch eine kleine Dividende für die -einst leidgeprüften- Aktionäre bringen.
2017 wird sich die Anzahl der Aktionäre wieder etwas erhöhen - die oekostrom holt sich nämlich schon zu Jahresbeginn ca. 1,1 Mio. Euro frisches Geld.
Im Februar können zuerst die Altaktionäre ihre Bezugsrechte (1:10) begünstigt ausüben, was dann noch an Aktien übrig bleibt, wird im März 2017 via Crowdfunding vergeben. Man kann durchaus damit rechnen, dass die "Ware" hier sehr rasch weg ist, die Geldmarie wird sowohl das Bezugsrecht ausüben als auch beim Crowdfunding (100 Euro pro Aktie) zuschlagen.
Geldmarie-Linktipps:
Ad hoc-Meldung - November 2016