Beim Versicherungskonzern Uniqa wird 2016 und 2017 kräftig umgebaut und investiert - kein Wunder, dass sich dies auch in den Geschäftszahlen deutlich auswirkt. Insbesondere, wenn man diese mit dem sehr guten Jahr 2015 vergleicht.
Hat man im Vorjahr noch 331,1 Mio. Euro Gewinn erzielt, bäckt man 2016 deutlich kleinere Brötchen und liegt nach dem 3. Quartal 2016 bei einem Konzernergebnis von 148,8 Mio. Euro. Ein Rückgang von immerhin 39,3%.
Der Gewinnrückgang kommt jedoch nicht überraschend: Die Uniqa hat schon zu Jahresbeginn informiert, dass man 2016 und 2017 einen Konzernumbau vornimmt und auch kräftig in die IT investiert (was im Vorjahr schon bei der Vienna Insurance Group zu deutlich schwächeren Zahlen geführt hat).
Damit liegt man derzeit so ziemlich genau im Plan, welcher schon zu Jahresbeginn vorsah, dass der Gewinn vor Steuern sich im Jahr 2016 in etwa halbieren wird. Ob schwierigem Umfeld in der Finanzanlage (niedriges Zinsumfeld) und auch ob einiger Großschäden (Combined Ratio von 98% auf 98,2% leicht gestiegen) sind die vorliegenden Zahlen durchaus positiv zu beurteilen.
Noch ein paar Zahlen: Die verrechneten Prämien sanken 2016 bisher um 2,3% (auf 4,75 Mrd. Euro) - dies resultiert primär aus dem Lebensversicherungsgeschäft, wo 2016 bei den (unattraktiv gewordenen) Einmalerlägen starke Rückgänge (-9,2%) zu verzeichnen sind. Im Bereich Schaden/Unfall konnte man die Prämien hingegen um 2,4% steigern, auch die Krankenversicherung läuft mit einem Plus von 4% sehr gut.
Die großzügige Dividenenpolitik soll fortgesetzt werden - schon im Vorjahr wurden pro Aktie 0,47 Cent ausgeschüttet, bei einem Letztkurs von 6,30 Euro eine ziemlich fette Rendite. Die Dividenen sollen in den nächsten Jahren (trotz Investitionsprogramm und schwierigem Zinsumfeld) sogar noch gesteigert werden.
Die Aktie der Uniqa konnte zuletzt leicht zulegen, leidet aber nach wie vor am für Versicherungen nicht unbedingt günstigen Marktumfeld. Rückschläge scheinen bei den Uniqa im Preis aber schon inkludiert - die Aktie ist unter 7 Euro wohl weiterhin ein klarer Kauf.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - November 2016