Das Klagen in der heimischen Tourismuswirtschaft kann nur auf höchstem Niveau erfolgen: Immerhin sind die nun seitens Statistik Austria vorgelegten Zahlen für den Sommertourismus 2016 in Österreich ziemlich sensationell gut!
Schon im Vorjahr konnte man im Sommer ein Plus von 3,3% Nächtigungen hinlegen, der Sommer 2016 brachte diesbezüglich sogar noch eine Steigerung: Mit 72,92 Mio. Nächtigungen zählte man gar um 5,1% mehr Nächtigungen als noch im Vorjahressommer (Mai bis Oktober dauert die Sommersaison).
Damit erzielten die Beherbergungsbetriebe Österreichs Zahlen, die letztmalig 1993 besser waren, als man (in den 1980ern und Anfang der 1990er war der Sommertourismus auf dem Höhepunkt) noch 73,58 Mio. Nächtigungen zählte. Sogar der Sommerrekord aus 1980 (78,23 Mio. Nächtigungen) scheint nun nicht mehr außer Reichweite und könnte bei einem Anhalten des Booms in ein paar Jahren wieder zu schaffen sein...
Sowieso auf Rekordniveau sind wiederum die Ankünfte (die sich ob kürzerer und spontanerer Urlaubsentscheidungen in den letzten Jahrzehnten sogar vermehrt haben) - 22,91 Mio. sind ein Plus von 4,8% zu 2015 und somit auch die neue Bestmarke.
Der Trend zum Urlaub in Österreich war sowohl bei Gästen aus dem Ausland (50,69 Mio. Nächtigungen, +5%) als auch bei Heimaturlaubern (22,23 Mio. Nächtigungen, +5,2%) gegeben, mit 26,87 Mio. Nächtigungen (+6,9%) sind natürlich wiederum die Gäste aus Deutschland ganz klar Nr. 1 bei den Herkunftsländern.
Kommen die Deutschen, sieht die Tourismusbilanz rosig aus, kommen sie nicht, dann nicht! Darüber hinaus ist wohl auch die Terrorangst in vielen Regionen mit ein Grund, warum Deutsche und Österreicher 2016 lieber "in der Nähe" urlaubten...
Auch bei den Gästen aus Holland gab es ein Plus von 7%, die Schweizer und Liechtensteiner nächtigten 3,3% häufiger als im Jahr davor, Belgier schliefen um 6,8% häufiger in heimischen Betten und auch Gäste aus dem United Kingdom waren um 1,6% häufiger anzutreffen. Ein Riesenplus übrigens auch bei den Tschechen, welches mit 17,8% sehr üppig ausfiel.
Eher schwach (ein schon länger anhaltender Trend) die Statistik bei den Italienern, welche um 2,1% weniger oft gesehen wurden, Franzosen kamen um 0,9% weniger und Russen wurden um 14,8% weniger gesehen. Bei den Russen dürfte der große Einbruch aber bald vorbei sein - auch wenn die gegenseitigen Boykotte wohl noch ein wenig andauern werden. Der Rückgang bei den russischen Gästen ist aber verkraftbar und dürfte sich 2017 weiter abschwächn.
Das Jahr 2016 steuert insgesamt wieder auf einen neuen Tourismusrekord hin (November und Dezember stehen ja noch aus) - Mit 126,37 Mio. Nächtigungen liegt man nach 10 Monaten schon 5,1% über dem Vorjahresrekord, bei den Ankünften sind es mit 36,33 Mio. schon 5,4% mehr als in den ersten 10 Monaten des Vorjahres.
Das Top-Bundesland im Sommertourismus ist einmal mehr Tirol mit 20,73 Mio. Nächtigungen (+5,6%), es folgt Salzburg mit 12,57 Mio. (+6,3%) und Kärnten mit 9,22 Mio. (+5,2%). Auf dem 4. Platz Wien mit 8,53 Mio. - hier fiel das Plus mit 3,1% nicht mehr so deutlich aus wie in den Jahren zuvor, der Städtetourismus scheint also ein wenig eingebremst. Auch alle weiteren Bundesländer waren im Plus, welches in der Steiermark mit 6,9% am besten ausfiel, in Niederösterreich waren es hingegen nur 0,9%.
Einen Zahlenvergleich zum Sommertourismus in Österreich finden Sie hier: Sommertourismus Österreich
Und hier finden Sie die letzten Zahlen des Wintertourismus der Alpenrepublik: Wintertourismus Österreich
Die Gesamtzahlen: Tourismuszahlen Österreich
Ad hoc-Meldung - November 2016