Auch das Jahr 2016 war für die heimischen Milchbauern kein gutes Jahr - so mancher Milchbauer hat auch im Vorjahr den Stall wieder für immer zugemacht. Ein Trend, der sich wohl auch 2017 fortsetzen wird, wiewohl zumindest in der 2. Jahreshälfte 2016 etwas Entspannung am Milchmarkt zu beobachten war.
2014 konnte man als Bauer für konventionelle Milch noch durchschnittlich ca. 39 Cent pro Liter erlösen, Ende 2015 waren es dann nur noch rund 34 Cent. Im Laufe des Jahres 2016 ging es dann noch weiter runter: Über den Sommer wurden um bzw. sogar unter 30 Cent pro Liter gezahlt.
Preise, die für die meisten heimischen Bauern bedeuten, dass nach Abzug aller Kosten sogar ein Verlust aus der Milchwirtschaft resultiert - erst ab ca. 35 Cent (da und dort mehr, da und dort weniger) fängt der Landwirt an, etwas Geld zu verdienen...
Im November lag (lt. AMA) der Milchpreis immerhin schon wieder bei 32,5 Cent/Liter und dürfte gegenwertig noch den einen oder anderen Cent zugelegt haben - immerhin zahlen seit Jänner 2017 viele Molkereien wieder einen Cent mehr.
Seit 2015 kauft die EU daher auch kräftig Milchpulver auf, ca. 22.000 Tonnen Magermilchpulver wurden bis 2016 somit eingelagert - würden diese nun auf den Markt kommen, wäre wohl ein preisdämpfender Effekt zu erwarten. Die Lage ist demnach noch nicht wirklich rosig - auch wenn zuletzt keine Ankäufe seitens EU mehr notwendig waren und der "Break-Even" in die Nähe gerückt ist.
Interessant dabei: "Unser" steirischer Biobauer (bei welchem wir immer urlauben) zeigte sich im Sommer 2016 (als die Preise gerade wieder einmal besonders tief waren) gar nicht so schockiert über die Milchpreise: Mit 39-40 Cent im Sommer und mit 42-44 Cent dieser Tage sind die Preise für Bio-Milch in Österreich nämlich durchaus so gestaltet, dass der Landwirt nicht umsonst arbeitet. Biomilch scheint also weiterhin gut nachgefragt zu sein.
Im Supermarkt ist konventionelle Milch nach wie vor um 90 Cent bis 1 Euro zu kriegen - Preise, die man schon vor vielen Jahren gezahlt hat.
Die Aussichten für 2017 lt. diverser Experten: Keine wesentlichen Änderungen nach oben oder unten - die heimischen Milchbauern werden also weiterhin eher zwecks "Durchhalten" arbeiten müssen - nur bei der Biomilch scheinen derzeit ein paar Cent Gewinn drin...
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Jänner 2017