Der Zeitplan für den Start eines neuen Marktplatzes für Österreich klang sehr ambitioniert - und konnte folgerichtig auch nicht eingehalten werden: Statt im Jahre 2016 (die Geldmarie berichtete im März 2016) soll die heimische Alternative zu Amazon, Ebay, Zalando & Co. nun im April 2017 starten, der BETA-Betrieb des Portals läuft gegenwärtig schon.
Dass ein eigener Marktplatz für österreichische Händler für die Post durchaus Sinn ergeben kann, liegt auf der Hand: Immerhin kämpft die Post in der ständig wachsenden Paketbranche mit viel internationaler Konkurrenz, mit shöpping.at könnte man sich diese Pakete dann automatisch sichern.
Die Versandkosten sind bis 33 Euro Bestellwert mit 3,30 Euro auch durchaus günstig zu bewerten, darüber hinaus fallen überhaupt keine Versand- und Rücksendekosten an - immerhin verdient die Post bei den Händlern ja auch eine "einstellige" Provision bezüglich der bestellten Waren.
Bisweilen ist das Projekt aber eher bescheiden angelaufen: Lt. APA-Aussendung sind gerade einmal 65 Händler unter Vertrag genommen worden. Mit Salamander (Schuhe), Kastner & Öhnler, Schäfer (Bürobedarf), e-tec, Gigasport oder Wein & Co. hat man zwar schon einige größere Partner gefunden, die wirkliche Attraktivität liegt aber wohl eher bei feinen Angeboten von kleinen Anbietern von Gütern, welche man so schnell nicht im Internet finden würde.
Ob das Absicht ist, an der schwachen Akquise (von interessanten Partnern) seitens Projektteam liegt, oder an vielleicht ungünstigen Konditionen scheitert, lässt sich schwer beurteilen - als Erfolg kann man das aber bisweilen sicher nicht verkaufen...
Rund 30 Millionen hat die Post AG für shöpping.at budgetiert, wie lange die ausreichen, wird sich weisen. In den Medien gibt es aber schon Beiträge, welche über ziemliche Probleme in der Projektphase berichten.
Wäre fein, wenn das Projekt im April dann zumindest mit 100 Partner startet und dabei auch wirklich interessante "Schmankerln aus Österreich" (müssen ja nicht nur kulinarische Schmankerln sein) an den Start bringt - die Geldmarie wird weiter berichten.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Jänner 2017