Die Telekommunikationsbranche ist nach wie vor ein heißes Pflaster - das hat auch der einstige Monopolist Telekom Austria 2016 wieder deutlich gespürt und hat dann aber doch ein durchaus brauchbares Jahr hingelegt. 413,2 Mio. Euro nach 392,8 Mio. Euro Nettogewinn können sich durchaus sehen lassen und sollten auch die Eigner (Multimilliaräder Calos Slim, die ÖBIB-Republik Österreich oder auch Kleinaktionäre) halbwegs zufriedenstellen.
Schon beim Umsatz sieht man, dass es in der Branche derzeit kaum Zuwächse gibt: Von 4,13 Mrd. Euro ging es 2016 trotz Zukäufen (Weißrussland) nur auf 4,21 Mrd. rauf und die Bilanzsumme schrumpfte um 4,4% auf 7,943 Mrd.
Weiters geschrumpft: Das EBITA von 1,37 Mrd. auf 1,35 Mrd. und auch das Betriebsergebnis (-14,4% auf 486,7 Mio.).
Ein erfreuliches Schrumpfen: Die Nettoverschuldung sank von 2,48 Mrd. auf 2,34 Mrd. Euro. Weiters erfreulich (wiewohl hauptsächlich einem Zukauf in Weißrussland geschuldet): Der Mitarbeiterstand stieg von 17.673 Personen auf 18.203. In Österreich wurde aber weiterhin (dem Trend folgend) Personal abgebaut - und das wird sich wohl noch länger fortsetzen.
Während man in Österreich nur etwas weniger verdiente, brachen die Gewinne in Bulgarien oder Slowenien ziemlich ein und in Serbien oder Mazedonien lag man in der Verlustzone.
Weiterer Preis- bzw. Konkurrenzdruck wird die TKA auch 2017 begleiten - auch die für 2017 geplante Abschaffung des Roamings in der EU wird wohl ca. 40 Mio. Euro kosten. Da könnte man seitens Telekombetriebe über den kommenden EU-Austritt der Briten ja fast jubeln...
Für 2017 erwartet man trotzdem einen Umsatzanstieg von 1% (aber wer will da schon sagen: Gar keinen Anstieg oder weniger...) und für 2016 zahlt die Telekom Austria ihren zuletzt sehr geduldigen Aktionären auch wieder eine höhere Dividende: 20 Cent (nach vorher 5 Cent) werden es sein - da hat das Papier dann auch durchaus wieder eine gewisse Attraktivität als Dividendentitel. Hat man seinerzeit jahrelang viel zu viel Dividende ausgeschüttet, so scheint man nun eine wirtschaftlich vertretbare Höhe gefunden zu haben.
Für die im letzten Jahr leicht gestiegene Aktie durchaus passable (wie wohl auch nüchterne) Nachrichten - mit dem Schlusskurs von 5,65 Euro vom Montag ist das Papier sicher nicht überbewertet.
Der große Reigen der Jahresbilanzen 2016 fängt somit durchaus positiv an. Hier auch mit guten Nachrichten für den Finanzminister.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Jänner 2017