Die Statistik Austria hat wieder einen Blick in die heimischen Ställe gemacht und dabei klare Trends festgestellt: Schweine- und Rinderställe werden seltener, dafür gibt es bei Schafen und Ziegen deutlich steigende Tendenzen.
Mit 1.954.391 gemeldeten Rindern in 60.559 Betrieben liegt man bei den Rindern etwas über dem Halbjahr 2016, als noch 1.932.525 Rinder gezählt wurden.
Dass viele Bauern die Rinderhaltung eingestellt haben und dies wohl auch noch in den nächsten Jahren tun werden, zeigt aber klar ein Vergleich mit dem Jahr 2016: Damals standen in 80.161 Betrieben noch 2.002.919 Rinder.
Insbesondere der Nebenerwerbslandwirt wird immer seltener, dafür steigt die Anzahl der Kühe pro Betrieb Jahr für Jahr. Ein Trend, den man wohl nur mit gestaffelten Förderungen (mehr für die kleinen Betriebe!) bremsen könnte - eine Trendumkehr ist hier ohnehin nicht zu erwarten.
Noch dramatischer sieht es derzeit in der Schweinehaltung aus. Mit 2,79 Mio. Schweinen liegt man 1,9% unter dem Vorjahr, nur noch 24.224 Betriebe (Tendenz deutlich sinkend) setzen auf Schwein - und ob der dramatisch gesunkenen Preise für Schweinefleisch setzt sich dieser Trend auch in den nächsten Jahren fort.
2016 gab es noch 45.036 Betriebe mit 3.139.438 Schweinen - binnen 10 Jahren hat sich die Anzahl der Schweinehalter somit fast halbiert!
Einen Boom gab es hingegen 2016 bei den Schafen, deren mit 378.381 Stück um 7% mehr auf heimischen Boden unterwegs waren als noch im Jahr davor. 14.609 Betriebe setzten auf Schafhaltung - die Anzahl ist hier (gegen den Trend bei der Tierhaltung) sogar leicht steigend.
Auch erstaunlich gewachsen ist 2016 die Anzahl der Ziegen, die sich um 8% auf 81.735 Stück vermehrt haben - 9.079 Betriebe sind zwar ein leichter Rückgang, trotzdem ist der Trend zur "Ziege im Stall" weiter vorhanden.
Die stark steigende Anzahl von Vegetariern und auch die stets steigende Anzahl von Moslems wird wohl in Österreich dafür sorgen, dass die Nutztierhaltung in den nächsten Jahren weiter schrumpfen wird - der kleine Boom bei Schaf und Ziege könnte aber sehr wohl anhalten.
Ad hoc-Meldung - Februar 2017