Für Ölfirmen endete das Jahr 2016 oft mit tiefroten Zahlen - bei der heimischen OMV fielen diese "nur" rot aus. Ein Verlust von 217 Mio. Euro (im Jahr davor noch 1,1 Mrd. Euro Verlust) sieht angesichts der Ölpreiskapriolen im Vorjahr gar nicht einmal so schlecht aus.
Zum Jahresstart 2016 lag der Rohölpreis noch bei 30 bis 35 Dollar pro Barrel - ein Preis, bei dem die meisten Ölkonzerne Verluste einfahren. So auch die OMV, die schon vor Jahren (noch unter dem alten Generaldirektor) "fit for 50" werden wollte. Doch 2016 kam es die meiste Zeit noch schlimmer...
So war für den neuen Chef des Unternehmens, Rainer Seele, 2016 das "Jahr der Transformation". Insbesondere das seinerzeit ziemlich teuer angeschaffte Portfolio galt es neue zu schlichten, Verkäufe von 1,7 Mrd. Euro konnten die Liquidität sichern und das Kostensenkungsprogramm lag mit 200 Mio. eingesparten Euros sogar über Plan. Dazu auch noch Asset-Swaps mit Gazprom - nunmehr scheint die OMV ein wenig besser aufgestellt, als noch vor einem Jahr.
Die (ernüchternden aber nicht katastrophalen) Zahlen für 2016: Das EBIT lag nach -2,01 Mrd. Euro im Jahr davor bei -271 Mio. Euro, der Verlust fiel nach 1,1 Mrd. Euro 2015 im Vorjahr mit 217 Mio. deutlich weniger dramatisch aus und der Umsatz brach von 22,53 Euro auf 19,3 Mrd. Euro ein.
Auch beim Personal wurde wieder kräftig abgebaut (wie üblich sehr viel auch in Rumänien): 22.544 Mitarbeiter waren zum Jahreswechsel bei der OMV beschäftigt, zuvor waren es noch 24.124 gewesen.
Der Schrumpfkurs wird sich 2017 aber (außer bei den Mitarbeitern) drehen - der Rohölpreis liegt nun schon längere Zeit bei rund 55 Dollar, ein Preis, mit dem man 2017 wohl wieder schwarze Zahlen erreichen kann.
Das zeigt auch die leichte Erhöhung der Dividende von 1 Euro auf 1,20 Euro (trotz Verlust), darüber hinaus erwartet man für 2017 auch steigende Gaspreise.
Die Aktie der OMV hat den "Turn-around" schon vorweggenommen und stieg in den letzten 12 Monaten von 24 Euro auf aktuell rund 33,50 Euro. Damit scheint die Luft nach oben aber schon relativ dünn - nur weiter steigende Ölpreise könnten hier wohl noch für weiteren Auftrieb sorgen.
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Ad hoc-Meldung - Februar 2017