Im Jahr davor (2015) schrumpfte der Musikmarkt in Österreich nur um 1,5% auf 143,5 Mio. Euro - die Branche witterte schon eine Trendwende. Diese ist aber nach den aktuellen Zahlen der IFPI noch nicht geschafft: 2016 setzte man in Österreich nur 137 Millionen Euro mit Musik um.
Der Abwärtstrend hält also noch an (im Jahr 2008 wurden z.B. noch 206,5 Mio. Euro umgesetzt), sollte aber in den nächsten Jahren zu stoppen sein.
Primär sind die weiter schwachen Zahlen eher dem Umstand geschuldet, dass der Wechsel von physischen Tonträgern (CD, DVD, Vinyl) hin zur digitalen Musik (Streaming, Downloads) weiter anhält, was (ob der billigeren digitalen Varianten) zum Umsatzverlusten führt.
Nachdem die CD in Österreich mit 60,2 Mio. Euro (-12% zum Vorjahr) bei den Musikverkäufen immer noch einen hohen Marktanteil von 56% hat, ist auch für die nächsten Jahre nicht wirklich eine deutliche Trendumkehr zu schaffen.
CD, Vinyl und DVD (also die physischen Tonträger) kommen insgesamt auf 73,3 Mio. Euro, das ist ein Minus von 9% zum Vorjahr. Einziger Ausreißer in dieser Gruppe ist die Schallplatte: Vinyl liegt nach wie vor im Trend und konnte den Umsatz 2016 um 25% auf 7,1 Mio. Euro steigern. Mehr als 300.000 Schallplatten sind der höchste Wert seit 1993!
Um 7,3% angezogen hat 2016 der Digitalmarkt: 17,5 Mio. Euro für Streaming sind ein sattes Plus von 56% und zeigen, wohin der Hase läuft. Mehr als 2 Mrd. Songs wurden gestreamt, die Tendenz ist hier nach wie vor stark steigend. Auf die CD fehlt hierzulande (in den USA sieht das schon ganz anders aus) aber doch noch ein breites Stück...
Die einst boomenden Downloads brechen ob des Streamings dafür deutlich ein: 9,3 Mio. Euro mit Alben-Downloads sind ein Minus von 21%, mit den Einzelsongs wurden 6,5 Mio. Euro umgesetzt, 16% weniger als noch 2015. Auch hier ist der Trend klar: Der Download verliert in Richtung Streaming.
Die Kritik der Musikindustrie geht wieder einmal in Richtung You Tube: Nur 5% des Streaming-Umsatzes kommen von der beliebten Video-Plattform - da wird wohl noch das eine oder andere Gefecht vor Gericht bzw. via EU-Behörden auszufechten sein.
Weitere Einnahmen: 23 Mio. Lizenzeinnahmen duch die LSG, 7 Mio. durch Merchandising bzw. Lizenzierung - Tendenz stabil.
Das bestverkaufte Album 2016 kommt aus Österreich: "Ham kummst" von Seiler und Speer räumte ab. Bei den Singles verkaufte sich "Faded" von Alan Walker wie die warmen Semmeln.
Prognose Musikmarkt 2017 der Geldmarie: Wieder ein kleines Minus.
Ad hoc-Meldung - Februar 2017Geldmarie-Linktipps: