Zuerst die Finanzkrise, die fast alle Immobiliengesellschaften auch ziemlich erwischte, dann viele Jahre mit starken Abwertungen des Portfolios: Der heimische Immobilienentwickler (primär Hotels) und Immobilieninvestor Warimpex aus Wien-Floridsdorf hat sehr schwere Jahre hinter sich.
So schrieb man 2014 noch 35,3 Mio. Euro Verlust und landete 2015 gar 42,3 Mio. Euro im Minus - da haben sich schon viele Anleger Sorgen um den Fortbestand des 1959 gegründeten Unternehmens gemacht. 2009 waren es gar 87 Mio. Euro gewesen - die in einigen Jahren erzielten Gewinne (2012: 7,6 Mio., 2013: 2,6 Mio.) sahen dagegen sehr bescheiden aus.
Nun gab die Warimpex aber bekannt, gleich 8 Hotels (davon einige gemeinsam mit der UBM) an den thailänischen Investor U City Public Company Ltd. zu verkaufen - ein Deal über 180 Mio. Euro, welcher ca. die Hälfte des gesamten Immobilienvermögens der Warimpex betrifft. 15 Hotels in Osteuropa zählte die Warimpex zum 3. Quartal 2016 noch zum Bestand, 8 davon werden nun (Closing im Sommer erwartet, 5 Hotels in Polen, 2 in Tschechien und eines in Rumänien) veräußert.
Die angegebenen 15 bis 20 Mio. positiver Ergebnisbeitrag erfreuen nun natürlich die leidgeprüften Aktionäre der Warimpex. Schon 2016 sah es nach 9 Monaten nach einem Gewinn aus (6,6 Mio. zum 3. Quartal 2016), 2017 könnten nun deutlich besser werden.
Auch so manche Refinanzierungsfrage scheint mit dem Deal nun geklärt - die vorher sehr schwache Eigenkapitalquote erhöht sich nach dem Verkauf schlagartig auf rund 25 Prozent.
Die bis in den Sommer 2016 auf matte 53 Cent runtergeprügelte Warimpex-Aktie zeigt schon seit August 2016 einen Aufwärtstrend (die letzten 2 Quartalsergebnisse erfreuten) - mit dem aktuellen Deal zog das Papier nun weiter hoch (aktuell bei 95 Cent) und könnte den Centbereich vielleicht sogar schon bald verlassen.
Klappt der Verkauf einwandfrei, hat die Warimpex gute Chancen, sich von den harten Jahren zu erholen und in ruhigere Gewässer einzufahren. 2017 könnte sozusagen den großen Turn-around mit sich bringen - eine Einbahnstraße in Richtung Dauererfolg ist dieser Großverkauf aber noch lange nicht.
Risikoaffine Anleger könnten jetzt schon zuschlagen, vorsichtige Aktionäre warten wohl noch ein paar Quartale ab...
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Februar 2017