Genau wie schon 2014 war das Jahr 2016 in Sachen Weinernte in Österreich lt. Zahlen der Statistik Austria nicht erfolgreich: 2,0 Mio. Hektoliter sind ein Minus von 14% im Vergleich zum brauchbaren Vorjahr 2015 und gleich wenig wie 2014. 2008 hatte man z.B. noch 2,8 Mio. Hektoliter geerntet - der Spätfrost im April war in vielen Regionen Österreichs, aber insbesondere in der Steiermark und im Burgenland ein grober Spielverderber.
Nach den Spätfrösten Anfang April 2016 war das Wetter in Österreich dann aber durchaus gut zu den Weinbergen: Ein normaler Sommer und ein warmer Herbst lassen die Qualität der Weine aus dem Jahr 2016 durchaus gut ausfallen.
Während man in den Weingegenden Niederösterreichs ein Plus von 11% auf 1,5 Mio. Hektoliter verzeichnen kann und auch in Wien die Ernte mit 25.300 HL gut ausfiel, erlitten viele Winzer im Burgenland massive Einbrüche: 0,33 Mio. HL Ernte im Burgenland sind ein Einbruch von gar 50 Prozent und in der Steiermark fielen die Erträge mit 0,085 Mio. HL noch deutlicher (-61%) aus.
Nachdem die Fröste insbesondere Rotweingebiete im Burgenland betrafen, ging die Rotweinernte 2016 um ca. 1 Drittel zurück, bei Weißweinen betrug das Minus 2016 nur 4 Prozent.
Die schwache Weinernte 2016 wird sich wohl auch auf den Weinbestand in Österreichs Weinkellern negativ auswirken. Da 2015 mit 2,27 Mio Hektoliter aber ein brauchbarer Wert erzielt wurde, hat sich der Weinbestand von 2015 auf 2016 sogar positiv entwickelt:
Im Sommer 2016 waren die heimischen Weinlager mit 2,45 Mio. Hektoliter gefüllt (nach 2,40 Mio. HL davor) - das entspricht ungefähr dem jährlichen Weinbedarf in Österreich. Das Verhältnis Weiß-Rot hält sich hier fast die Waage: 1,3 Mio. HL Weißwein stehen 1,1 Mio. Liter Rotwein und Rose gegenüber.
Insbesondere bei Qualitätsweinen und Prädikatsweinen stiegen die Lager, auch EU-Importe und EU-Verschnitt war auf dem Vormarsch. Landwein war hingegen deutlich weniger eingelagert.
Ob der schwachen Ernte 2016 ist nun wohl insbesondere bei heimischen Rotweinen mit Preiserhöhungen zu rechnen, in Sachen Weinlager muss man sich aber derzeit noch keine Sorgen machen. Wenn in Österreich (so wie im Vorjahr) weniger geerntet wird, als verbraucht wird, ist natürlich mit einem höheren Importvolumen zu rechnen - der heimische Tschecherant muss also keineswegs leere Weinregale fürchten.
Ad hoc-Meldung - März 2017