Für die heimische Post war 2016 durchaus ein turbulentes Jahr. Einerseits konnte der jahrelange Verlustbringer trans-o-flex verkauft werden (was sich in den nichtbereinigten Umsatzzahlen deutlich negativ auswirkt, im Ergebnis aber kein Nachteil ist), andererseits gab es auf dem boomenden Paketmarkt starke Konkurrenz und auch die Beteiligung in der Türkei (Aras-Kargo) macht große Troubles.
Der Umsatz der Post ist im Jahr 2016 von 2,40 Mrd. Euro auf 2,03 Mrd. eingebrochen - das ist aber primär auf den trans-o-flex-Verkauf zurückzuführen. Ohne den Verkauf wäre der Umsatz nur um 0,4% zurückgegangen.
Im Segment Brief, Werbepost und Filialen verlor man 2016 1,6% - ob der weiter konstant rückläufigen Briefanzahl ein durchaus verkraftbarer Rückgang im gewinnbringenden Briefsegment. Beim Paket hingegen konnte mit 81 Mio. Paketen ein Umsatz von 417,6 Mio. (ohne trans-o-flex!) erzielt werden, was einem Zuwachs von 3,9% entspricht.
Das EBIT der Post AG stieg um 2,2% auf 202,3 Mio. Euro, der Gewinn gar von 71,6 Mio. auf 152,7 Mio. - letzterer war im Vorjahr durch Abwertungen der (nunmehr verkauften) Logistiktochter trans-o-flex deutlich niedriger ausgefallen. Zum Vergleich: 2014 wurden noch 146,5 Mio. Euro Gewinn erzielt.
Die Aktionäre werden auch für das Jahr 2016 mit einer hohen Dividende überschüttet: 2017 soll diese 2,00 Euro betragen - nach 1,95 Euro im Jahr davor. Die mehrheitlich der staatlichen ÖBIB gehörende Post bleibt also den hohen Ausschüttungen treu, auch der Finanzminister darf sich freuen.
Bei den Mitarbeitern geht der Abbau heiter weiter: 21.695 Beschäftigte (nach 23.476) wurden per Jahresende 2016 gezählt.
Für 2017 erwartet man seitens Post ein EBIT ähnlich des Vorjahres, beim Brief einen Umsatzrückgang um satte 5% (was schon sehr vorsichtig angenommen wird - immerhin hat man zum Jahreswechsel das Porto "angepasst"), beim Paket ein Plus (trotz harter Konkurrenz wird der Paketmarkt auch 2017 um ca. 20% anziehen - da sollte sich auch für die Post ein netter Zuwachs ausgehen) und in Summe einen ziemlich konstanten Umsatz.
Die Dividendenaktie Post notierte zuletzt bei 34,87 Euro und pendelte im letzten Jahr zwischen 27 und 36 Euronen. Damit scheint das Papier derzeit fair bewertet - die wohl anhaltenden Troubles in der Türkei (mit dort äußerst ungut agierenden "Geschäftspartnern") sollten keinen allzu großen Schatten auf die Zukunft werfen.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - März 2017