2.855 Punkte hat heute der ATX (Leitindex der Wiener Börse) schon im frühen Handel erreicht - und liegt damit schon rund 9 Prozent über dem Indexstand zum Jahresultimo 2016/2017. Der Aufwärtstrend für heimische Aktien hält damit weiter an.
Aktuell hat der ATX damit wieder einmal ein 5-Jahres-Rekordhoch erreicht - die Höchststände aus 2007 von 5.010 Indexpunkten sind aber wohl noch längere Zeit außer Reichweite, zu sehr hat es in der Finanzkrise so manchen Wert (insbesondere Banken) "abgeschossen". Im Vergleich mit anderen Börsen (die schon in den letzten Jahren von Rekord zu Rekord eilten) darf man aber beim ATX nicht vergessen, dass die Dividendenzahlungen der Unternehmen sich beim ATX sehr wohl auswirken - rechnet man die über die letzten 10 Jahre ein, läge man wohl auch schon bei 3.500 bis 4.000 Punkten...
2015 hatte der ATX rund 11% zugelegt, 2016 waren es immerhin 10% - und 2017 könnte sogar ein Stückchen besser werden.
Das niedrige Zinsniveau in der Eurozone (welches wohl noch weiterhin niedrig gehalten wird - die Staatsschulden vieler Länder erlauben nämlich höhere Zinsen nicht) und halbwegs brauchbare Wirtschaftsdaten sind weiterhin ein Grund, in Aktien zu investieren, deren Dividendenrendite selbst bei sehr sicher scheinenden Werten oft weit über dem Zinsniveau von Staatsanleihen liegen.
BREXIT, Trump, Türkei, Ukraine, Terror und Rechtsruck in Europa (aktuell gerade ein wenig eingebremst, aber die Frankreich-Wahlen nähern sich schon) - derzeit ist das den Anlegern ziemlich egal.
So sich die dunklen Wolken nicht doch über die lange Schönwetterfront an den Börsen legt, sind die Aussichten für Wien wahrlich nicht schlecht - das zeigen auch die Jahresergebnisse fast aller ATX-Unternehmen.
Hervorragend lief es an der Börse 2017 schon für Lenzing (+32%), Raiffeisen Bank International (+29%), Wienerberger (+19%), die Post (+13%) oder für die Vienna Insurance Group (+11%).
Nachgegeben haben hingegen Schoeller-Bleckmann (-12%, da wäre ein höherer Ölpreis sicher hilfreich) oder die Immofinanz (-5%, da ist das Russland-Portfolio wohl hauptveranwortlich) und DO & CO (-7%).
Ein Kauf von soliden Dividendenwerten (die Dividenden auch längerfristig zahlen können und laufend solide wachsen) ist auch für Aktien-Einsteiger sicher einen Versuch wert - die Börse ist natürlich keine Einbahnstraße (nach oben), ein wenig Geduld darf man schon voraussetzen. Überbewertet ist die Wiener Börse jedenfalls noch lange nicht.
Ad hoc-Meldung - März 2017