Ziemlich überraschend hat die GRAWE dieser Tage eine neue Direktbank ins Finanzleben entlassen: Die DADAT. DADAT ist eine Abkürzung resultierend aus "Die Alles Direktbank" und der URL des Internetauftritts, welche mit dad.at durchaus genial gewählt ist. Spricht man DADAT österreichisch aus, hört man deutlich ein "ich täte" (i dadat) - der Österreichbezug ist hier also sehr deutlich herausgehoben.
Hinter der DADAT stehen zwei österreichische Unternehmen: Einerseits das Traditionsbankhaus Schelhammer und Schattera aus Wien (einst als Kirchenbank bekannt), andererseits die GRAWE (Grazer Wechselseitige Versicherung aus Graz), welche nunmehr Eigentümer von Schelhammer und Schattera ist.
Die DADAT bietet gleich zum Start sämtliche klassische Bankdienstleistungen an: Konten, Sparen, Anlegen, Traden, Privatkredit, Baufinanzierung, oder Kreditkarten. Bei den Krediten hat man sich einerseits (Baukredit) die ebenfalls der GRAWE gehörende Bank Burgenland als Partner geholt, bei den Privatkrediten ist es die Online-Kreditbank SWK (aus Deutschland).
Chef der DADAT, die mit 12 Mitarbeitern startet, ist der noch seitens direktanlage.at (wurde dann nach der Übernahme seitens BNP Paribas Gruppe in die Hello bank! umbenannt) bekannte Ernst Huber - ein Spezialist für Direktbanken wie er im Buche steht...
Wohl kein Zufall, dass sich die neue Bank auch (wie seinerzeit die direktanlage.at) in Salzburg angesiedelt hat...
Die GRAWE gibt dem neuen Institut vorderhand einmal Zeit, um in die schwarzen Zahlen zu kommen: 4-5 Jahre darf das laut GRAWE schon dauern, im 1. Jahr möchte man einmal einige tausend Kunden gewinnen, was angesichts der interessanten Konditionen und der allgemeinen Unzufriedenheit mit heimischen Systembanken nicht unmöglich ist.
Beim Tagesgeld (täglich fällige Einlagen) legt man gleich einmal mit 1% los (auf 4 Monate, dann Normalzinsen) und schiebt sich damit ins Spitzenfeld, auf das Gratis-Gehaltskonto gibt es einen Bonus von 75 Euro - da werden sich (mit flankierenden Marketingmaßnahmen) wohl schon einige Kunden dafür begeistern...
Ad hoc-Meldung - April 2017